Eishockey Bei der Düsseldorfer EG ist die Hoffnung wieder zurück

Nach zwei Siegen am Wochenende eröffnet sich die kleine Chance, Platz zehn doch noch erreichen zu können.

Eishockey: Bei der Düsseldorfer EG ist die Hoffnung wieder zurück
Foto: Häfner

Düsseldorf. Müdigkeit, Erleichterung und Hoffnung — all das spiegelte sich in den Gesichtern der Spieler der Düsseldorfer EG wider, als die Mannschaft am Sonntagabend von der Ehrenrunde zurück in die Kabine des Rather Domes kam. Das 2:0 über die Grizzlys hatte extrem viel Kraft gekostet, aber umso gelöster war die Stimmung bei Daniel Kreutzer und seinen Kollegen. Zumindest für ein paar Minuten.

Müde waren sie von der harten Arbeit gegen einen spielerisch klar überlegenen Gegner. Erleichtert waren die Profis, weil sie für ihre Mühen tatsächlich erneut mit drei Punkten belohnt wurden. Und nach zwei Siegen an einem Wochenende war plötzlich die Hoffnung zurück, das Minimalziel dieser enttäuschenden Saison, die Pre-Play-offs, doch noch realisieren zu können.

Bei noch zwölf ausstehenden Spielen und acht Zählern Rückstand auf den Tabellenzehnten, die Eisbären Berlin, darf getrost weiterhin von einer Herkules-Aufgabe gesprochen werden. Aber die DEG glaubt noch daran - oder wieder? „Wir haben diese kleine Chance. Es nützt aber nichts, wenn wir am Ende sagen: ,Hätten wir mal früher angefangen.’ Das macht uns nur verrückt. Vielleicht helfen uns die anderen auch mal ein bisschen“, sagte Cheftrainer Christof Kreutzer.

Das von den Ergebnissen her erfolgreiche Wochenende hat die vielen Probleme beim Tabellenelften der Deutschen Eishockey Liga nicht gelöst. Spielerisch ist vieles Stückwerk, die Anzahl der Fehler im Aufbau- und Defensivspiel ist nach wie vor zu hoch. Doch die Rot-Gelben machten dies mit Einsatzwillen und viel Laufbereitschaft wett - dazu kamen ein hervorragendes Unterzahlspiel und ein überragender Mathias Niederberger im Tor.

„Vielleicht ist es so, dass wir in unserer Lage nicht mehr so viel Druck haben“, gab Christof Kreutzer zu. Viele hatten die DEG vor zwei Wochen bereits abgeschrieben, als das so wichtige Heimspiel gegen die Straubing Tigers mit 2:5 verlorenging. „Aber wenn wir weiter gewinnen und Platz zehn immer näher kommen, dann wird der Druck auch wieder größer“, erklärte der 49-Jährige.

Dass eine Führung dieser DEG nicht unbedingt Sicherheit für ihr Spiel verschafft, war gegen die Grizzlys nicht zum ersten Mal zu beobachten. Doch für ein Eishockey-Team, in dem viele Mechanismen nicht so funktionieren, wie sich die Beteiligten das vorstellen, ist das erste Tor in einer Begegnung gerade deshalb umso wichtiger. Im 42. Saisonspiel gelang der DEG gegen Wolfsburg erst zum 16. Mal das 1:0. Immerhin elf dieser 16 Spiele wurden gewonnen.

Während der Negativserie mit zehn Niederlagen in elf Partien zwischen Weihnachten und der dem vergangenen Dienstag hatte Kreutzer moniert, dass seine Profis zu oft und viel zu früh einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Insgesamt war dies in dieser Spielzeit 26 Mal der Fall. Nur sechs Mal konnten die Düsseldorfer nach einem 0:1 am Ende noch als Sieger das Eis verlassen. Auch eine Frage des Selbstvertrauens?

„Ein Sieg gegen ein gutes Team wie Wolfsburg kann uns nur mehr Selbstvertrauen geben“, sagte Rob Collins. „Es geht in die richtige Richtung. Wenn wir so weitermachen, können wir Platz zehn noch angreifen.“ Noch häufiger das erste Tor zu erzielen, würde bei dieser Mission helfen.

Aber es gibt auch zwei bittere Nachrichten für die DEG. Verteidiger Tim Schüle fällt mit einem Muskelfaserriss mindestens zwei Wochen aus. Noch schwerer erwischte es Nachwuchsakteur Nicklas Mannes. Der 18-Jährige muss mit einem Schien- und Wadenbeinbruch rund sechs bis acht Monate pausieren.

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