Außenseiter DEG bringt den Meister zur Weißglut

Eisbären-Manager Peter John Lee lobt besonders DEG-Torhüter Bobby Goepfert.

Düsseldorf. Don Jackson ließ sich für die Pressekonferenz entschuldigen. Nicht, dass dem Trainer der Eisbären Berlin die Niederlage gegen die Düsseldorfer EG peinlich gewesen wäre. Der 56-Jährige setzte sich nach dem 3:4 sofort in einen ICE, um zu seiner kranken Frau zu fahren.

Für Jackson nahm in Peter John Lee ein anderer — in Düsseldorf nach wie vor guter Bekannter — auf dem Podest Platz. Er sparte nicht mit Komplimenten für den Gegner. „Die DEG hat unheimlich viel Energie aufs Eis gebracht und als wir im zweiten Drittel besser wurden, hart dagegen angekämpft. Penaltyschießen ist dann zwar oft auch Glück, aber Bobby Goepfert war ganz stark“, sagte Lee. Der Manager des amtierenden deutschen Meisters hätte neben Goepfert noch weitere Namen nennen können, denn bei der DEG wuchsen etliche Spieler über sich hinaus.

Mit den beiden NHL-Profis Daniel Briére (35) und Claude Giroux (24) verfügen die Eisbären sicherlich über Verstärkungen aus Nordamerika. Briére (5,7 Millionen Euro) verdient doppelt soviel Geld wie die DEG für die gesamte Saison an Etat zur Verfügung hat. Das Duo von den Philadelphia Flyers verfügt zusammen über die Erfahrung aus 1256 NHL-Partien und hatte es für Berlin bis zum Spiel bei der DEG in sieben Partien auf acht Treffer und 26 Torvorlagen gebracht. Zum Vergleich: Die beiden besten DEG-Angreifer Calle Ridderwall und Travis Turnbull kamen bis dahin nach 17 Partien auf zusammen acht Treffer und 16 Torvorlagen.

Doch am Sonntag waren alle diese Zahlen Makulatur. Turnbull gelang ein Hattrick plus verwandeltem Penalty und der 19-jährige Maik Klingsporn brachte in seinem ersten DEL-Spiel Superstar Briére derart zur Weißglut, dass dem die Sicherungen durchbrannten. „Ich dachte zuerst, er wollte mir die Hand geben, aber dann hat er mir den Schläger in den Magen gedrückt“, sagte der 19-Jährige.

„Super, dass wir solche Jungs im Nachwuchs haben, um auf Verletzungen reagieren zu können“, sagte DEG-Trainer Christian Brittig, der zudem die Leistung von Travis Turnbull hervor hob. „Er hat bärenstark gespielt und neben seinen Toren auch enorm viel nach hinten gearbeitet.“

Am Dienstag und Mittwoch wird noch trainiert, dann haben die Spieler bis 13. November frei. Die Ausländer wollen Europa kennenlernen: London, Paris und Rom heißen die Reiseziele.

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