Düsseldorfer EG 1:3 — DEG-Trainer Kreutzer ist stinksauer

Köln rettet die verkorkste Saison noch halbwegs, während die Düsseldorfer mit den Referees hadern.

Düsseldorfer EG: 1:3 — DEG-Trainer Kreutzer ist stinksauer
Foto: Birgit Häfner

Düsseldorf. Christof Kreutzer wollte sich gar nicht mehr einbekommen. Wütend feuerte er eine Trinkflasche auf den Boden, schrie diverse Flüche und zitierte den Schiedsrichter zu sich. Doch selbst das kurze Gespräch mit dem Unparteiischen konnte die Nerven des 48-Jährigen nicht beruhigen. Noch Minuten danach stand der Eishockey-Lehrer stinksauer hinter der Spielerbank und schüttelte den Kopf.

Was Kreutzer so wütend machte, waren die Treffer zum 2:0 und 3:0 für die Kölner Haie gegen die Düsseldorfer EG am 51. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga. Und nicht etwa, weil sich seine Mannschaft defensiv zu ungeschickt angestellt hätte, sondern weil die Tore binnen 65 Sekunden in DEG-Unterzahl gefallen waren und die vorangegangen Strafen wohl nicht mal von ausgemachten Haie-Fans gepfiffen worden wären.

Die ersten Minuten des Schlussabschnitts waren letztlich die entscheidenden beim 3:1-Sieg der Kölner, die ihre bis dato katastrophale Saison noch halbwegs retteten und ihren Platz in den Pre-Play-offs nun sicher haben.

Bis die mehr als 18 500 Fans in der stimmungsvollen Kölnarena aber jubeln durften, dauerte es. Kreutzers Mannschaft hatte die Ankündigung ihres Trainers wahr gemacht und war das Spiel keineswegs als vergnüglichen Betriebsausflug angegangen. Obwohl sie seit Mittwoch im Viertelfinale steht und es für die DEG Freitag in Köln sowie morgen (14.30 Uhr) zu Hause gegen Schwenningen nur noch darum geht, ob sie in der Runde der letzten Acht Heimrecht hat. Zurücklehnen gelte trotzdem nicht, hatte Kreutzer vorher gesagt, er gewinne viel zu gerne. Erst recht wenn es nach Köln geht. Außerdem sei die 211. Auflage des rheinischen Derby ein idealer Test für die Play-offs. Kreutzer bekam, was er bestellt hatte. Einen Kampf auf Biegen und Brechen, ein in jeder Sekunde verbissenes Spiel. Das war zwar nicht in die Kategorie Leckerbissen einzuordnen, aber war so packend, dass den Fans mehrmals der Atem stockte.

Bei Fünf-gegen-fünf blieben klare Chancen trotzdem lange Mangelware, weil keins der beiden Teams ein wirklich mutiges Forechecking spielte. Stattdessen standen die Sicherung der roten und spätestens der eigenen blauen Linie an oberster Stelle. So bräuchte es erst einen kolossalen Fehlpass von Tim Conboy im Verteidigungsdrittel, den Kölns Nick Latta nach knapp einer halben Stunde mit dem 1:0 bestrafte.

„Das müssen wir verhindern, weil wir die Scheibe nicht rausbekommen und den Nachschuss zulassen“, ärgerte sich Kreutzer, dessen Team bis dahin genau das gut gemacht hätte. Zwar musste Mathias Niederberger auch vorher mehrmals eingreifen, wenn er mal etwas abprallen ließ, waren seine Verteidiger zur Stelle. Weil auch nach dem 0:1 nicht viel vor der Toren passierte, dauerte es bis zu den zweifelhaften Strafen, ehe die Haie-Fans erneut feiern durften. Zwar versuchten die Schiedsrichter, ihre Fehler nachher gutzumachen, in dem sie auch die Kölner für harmlose Zweikämpfe auf die Strafbank schickten, mehr als das 1:3 von Bernhard Ebner sprang aber nicht dabei heraus.

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