DEG empfängt „Eishockey-Gallier“

Auch im zweiten DEL-Jahr ist Bremerhaven der krasse Außenseiter. Der erste Angriff der Pinguins ist abgewandert.

DEG empfängt „Eishockey-Gallier“
Foto: Häfner

In ihrer ersten Saison waren die Fischtown Pinguins so etwas wie das „gallische Dorf“ der Deutschen Eishockey Liga. Aufständische, die sich der scheinbaren Übermacht der Gegner nicht beugen wollten. So wie in den Asterix-Comics die Gallier den Römern die Stirn boten, so agierten sie in Bremerhaven. Frech, furchtlos, erfolgreich. Mit dem mit Abstand kleinsten Etat gelang es dem Aufsteiger 2016/17 immer wieder für Überraschungen zu sorgen. Finanzstärkere und etablierte Clubs landeten am Ende der Hauptrunde hinter der Truppe von „Häuptling“ Thomas Popiesch, die als Zehnter in die Pre-Play-offs einzog. Dort warfen die Norddeutschen den ERC Ingolstadt aus dem Rennen. Erst im Viertelfinale war gegen das „Imperium“ des EHC München Endstation.

„Wir werden in dieser Saison sicher niemanden mehr überraschen können“, sagte Verteidiger Mike Moore gegenüber dem Fachmagazin „Eishockey News“. So ganz mag das freilich nicht zutreffen, gewannen die Pinguins doch bereits in Mannheim (4:2) und gegen Wolfsburg (3:2 nach Verlängerung). Doch die wunderbar produktive erste Angriffsformation, so etwas wie der „Zaubertrank“ für das Team in der Vorsaison, ist nicht mehr existent. Torjäger Jack Combs, mit 30 Treffern DEL-Rekordtorschütze der Pinguins, wechselte nach Iserlohn, Jeremy Welsh und etwas verspätet auch Rob Bordson schlossen sich der Düsseldorfer EG an, die morgen (16.30 Uhr, WZ-Liveticker) im Rather Dome gegen die wieder einmal neu formierten Bremerhavener antritt.

Insgesamt verließen elf Profis die Stadt im Elbe-Weser-Dreieck, darunter auch der starke Torhüter Gerald Kuhn, der nach Wolfsburg ging. Neun Neue kamen nach Bremerhaven, darunter mit Kris Newbury ein 35 Jahre alter Mittelstürmer, der auf fast 900 Spiele in der nordamerikanischen AHL zurückblicken kann. „Ich glaube, wir haben wieder eine gute Mannschaft zusammen“, sagte Team-Manager Alfred Prey vor dem Saisonstart in der „Eishockey News“. „Unsere Zielsetzung ist die gleiche wie im vergangenen Jahr. Wir werden nicht Erster werden, aber auch nicht Letzter. Wenn wir Vorletzter werden, ist das für uns schon ein Erfolg. Wir wollen einfach die Großen wieder ein bisschen ärgern, sowie gutes und ehrliches Eishockey zeigen.“

Nun gehört die DEG aktuell zweifellos nicht zu den Großen in der DEL. Aber die Düsseldorfer können etwas von sich behaupten, was nach den Siegen Bremerhavens über Mannheim, Wolfsburg und Schwenningen in den vergangenen Wochen mittlerweile sonst kein anderer Club in der Liga mehr sagen kann: noch nie gegen die Pinguins verloren zu haben. Alle vier Duelle in der zurückliegenden Spielzeit gingen an die DEG, die morgen im Heimspiel unter Beweis zu stellen versucht, dass sie nicht nur gegen Top-Teams wie Mannheim und München im Rather Dome gut aussehen kann.

Mike Pellegrims mahnte vor dem Wochenende aber noch einmal an, dass sein Team zu jederzeit bereit sein muss. Leichte Siege gibt es in der DEL keine. Und vor allem gegen Bremerhaven nicht. Das haben inzwischen zwölf Vereine in der obersten deutschen Spielklasse selbst eindrucksvoll erfahren. Die DEG möchte morgen aber unter keinen Umständen der Letzte sein, der sich in diesem Club, der von den „Eishockey-Galliern“ besiegten anschließt. Beim Teutates.

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