Beim Düsseldorf Marathon stehen die Einräder diesmal still

RMSV Frisch auf übt harte Kritik an Veranstalter Jan Winschermann und auch der Stadt Düsseldorf.

Beim Düsseldorf Marathon stehen die Einräder diesmal still
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Sie gehörten eigentlich zum Bild des Düsseldorf Marathons wie selbstverständlich dazu. Doch diesmal wurden die Einradfahrer nicht mehr berücksichtigt. Sie dürfen an der diesjährigen Veranstaltung am 26. April 2015 nicht mehr teilnehmen. „Der RMSV Frisch auf Düsseldorf hat im ganzen Jahr 2014 eine Vielzahl von Gesprächen mit den verschiedensten Politikern, Ämtern und Institutionen geführt, um diesen Wettbewerb weiter im Rahmen des Marathons veranstalten zu können“, erklärte Klaus Wilbert vom RMSV Frisch auf. Hierbei habe der Verein nur Zustimmung von allen Seiten erhalten, lediglich der Veranstalter des Lauf-Marathons, Jan Winschermann, habe seine Zustimmung anders als in den zwölf Jahren zuvor verweigert.

Für Frisch auf ist das offensichtlich nicht nachvollziehbar. Eine Diskussion mit dem Veranstalter sei nicht möglich gewesen, da dieser jedes Gespräch verweigert habe. „Herr Winschermann betrachtet diese Sportveranstaltung als seine Privatveranstaltung, über die nur er alleine entscheidet und wo er keine Einmischung akzeptiert, und diese Meinung wird von der Stadt sogar geteilt“, erklärte der Sprecher vom RMSV Frisch auf.

Der Einrad-Wettbewerb wurde sogar im Rahmen des Marathons als offizielle Internationale Deutsche Meisterschaft ausgerichtet. Jedes Jahr gab es ein größeres Starterfeld, insgesamt haben 600 Einrad-Spezialisten aus 23 Ländern teilgenommen. Davon sei ein Drittel der Teilnehmer aus dem Ausland angereist. „Alle vier Einrad-Marathon-Weltrekorde wurden in Düsseldorf aufgestellt. Unter den Teilnehmern sind viele Weltmeister und nationale Meister“, sagte Wilbert. „Ein Einrad-Stadt-Marathon wurde weltweit nur in Düsseldorf ausgetragen, wodurch eine globale Alleinstellung erreicht wurde, die eine ,Sportstadt’ eigentlich nicht aufgeben sollte“.

Nun sei es nicht nachvollziehbar ist, dass es überhaupt keinen plausiblen Grund gebe, diese Veranstaltung nicht weiterzuführen, da es niemals organisatorische oder sicherheitstechnische Probleme gegeben habe und die Auflagen zur Optimierung vom RMSV immer akzeptiert worden seien.

Der RMSV möchte den Wettbewerb nicht in eine andere Stadt transformieren, wie es die Handbiker getan haben, die nun nach Hamburg ausweichen. Der Triathlon-Wettkampf im Medienhafen habe in kurzer Zeit eine große Bedeutung erreicht, indem er neben Spitzenathleten auch Breitensportler als Teilnehmer willkommen heißte. Der RMSV versucht deshalb jetzt, sich mit seinem Einrad-Wettbewerb in diese Sportveranstaltung einzuklinken.

Jan Winschermann macht deutlich, dass es sich nicht um eine städtische Veranstaltung handelt, sondern um eine, die er zu verantworten habe. „Ich habe nichts gegen die Einradfahrer“, sagt der Veranstalter des Marathons. „Aber der Marathon ist eine Leichtathletik-Veranstaltung und muss den Regeln des Verbandes entsprechen. Die Einradfahrer zählen aber zum Bund Deutscher Radfahrer und sind damit branchenfremd.“

Das bedeutet, dass es nicht erlaubt sei, eine andere Veranstaltung in den Marathon einzubetten, die nichts mit der Leichtathletik zu tun habe. „Zudem hat es zuletzt auch Ärger gegeben, weil Spitzenläufer von Einradfahrern behindert wurden, und dadurch wertvolle Sekunden verloren gingen“, sagt Winschermann, der erklärt, dass der Marathon seinen Status als offizielle Veranstaltung verlieren kann, wenn der Verband erneut feststellt, dass eine andere Veranstaltung in den Marathon integriert sei.

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