Basketball: Elbers ist Schirmherr des Düssel-Cups

Düsseldorf. In der Sporthalle der Carl-Benz-Realschule wabert der leicht muffige Geruch von Männerschweiß durch die Luft. Das Quietschen der Turnschuhe auf dem Parkett und die Zurufe der Mitspieler hallen von den Wänden wider.

Die Basketballer des VC Phönix stemmen sich gegen das technisch starke Team des "Vorspiels Berlin" und kämpfen um ihre Chance bei der Endrunde des Düssel-Cups.

Bereits zum dritten Mal veranstalten die beiden schwul-lesbischen Vereine Düsseldorf Dolphins und VC Phönix das internationale Sportturnier. Getreu dem Motto des diesjährigen Christopher-Street-Day in der Landeshauptstadt, "Is’ doch normal!", traten rund 600 Sportler aus zehn Nationen in sieben Disziplinen gegeneinander an.

"Wer geglaubt hat, dass wir hier im Tüllkleidchen spielen, hat sich wohl geirrt", sagt Kalle Wahle vom Veranstalter. "Hier steht der Sport im Vordergrund". Und auch Vorbehalte, dass sich Homosexuelle mit diesem Turnier von Heterosexuellen abgrenzen wollen, wischt Wahle sofort weg. "Hier ist jeder herzlich willkommen." Dieser Einladung sind auch zahlreiche Teilnehmer gefolgt. Eine von ihnen ist Germaine Maaz. Die 42-jährige Basketballerin spielt im Team der VC Phönix mit. Ihr Eindruck: "Es hat richtig Spaß gemacht." Und Spaß ist für die Organisatoren neben dem sportlichen Aspekt ebenso wichtig.

Das Turnier soll das Miteinander fördern. "Das "Wir-Gefühl" ist sehr wichtig im Sport. Bei Schwulen ist dies oft besonders stark ausgeprägt, da die Mannschaftskameraden häufig einen Familienersatz darstellen", erklärt Mitorganisator Andreas Külzer. "Wir haben ja keine Frau und Kind." Doch dieses "Wir-Gefühl" können Schwule in Wahles Augen noch immer nicht überall erleben. Für ihn repräsentiert die Sportart Nummer eins - der Fußball - den Männersport schlecht-hin. "Da ist kein Platz für Schwule", sagt Wahle.

Und auch Germaine Maaz kritisiert unbegründete Berührungsängste. "Ich würde mir wünschen, dass es viel mehr gemischte Mannschaften in den einzelnen Vereinen gibt." Während in der Basketballhalle noch das Endspiel zwischen Entre2basket Paris und Panteres Grogues Barcelona läuft, findet bei den Volleyballern schon die Siegerehrung statt. Schirmherr OB Dirk Elbers überreicht den Pokal persönlich dem VC Phönix.

Die Gastgeber konnten sich im Finale gegen die Heteromannschaft von DJK Tusa Düsseldorf durchsetzen. "Es ist uns eine große Ehre, dass Herr Elbers die Schirmherrschaft übernommen hat", sagt Wahle. "Das ist doch ein tolles Zeichen." wage

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