Auf zugefrorenen Seen in Kanada hat alles angefangen

Europäische Ligen griffen Veranstaltungsidee 2007 auf. Deutschlandpremiere war 2013 in Nürnberg.

Düsseldorf. Der Neujahrstag gehört in der nordamerikanischen Sportszene dem Eishockey. Seit 2003 veranstaltet die National Hockey Legaue (NHL), die Liga der millionenschweren Superstars, Outdoorspiele in Football- oder Baseballstadien. Seit 2008 immer am 1. Januar unter dem Titel „Winter Classic“.

Offiziell, um an die Ursprünge des Spiels auf zugefrorenen kanadischen Seen zu erinnern. Aber natürlich geht es vor allem darum, um die Gunst der Zuschauer, Sponsoren und Medien zu buhlen. Denn die vermeintliche „gute alte Zeit“ gab es in der NHL nie.

Von ihrem Beginn 1917 an war sie eine Profiliga, die ausschließlich in Eishallen spielte und bei der es vor allem darum ging, Geld zu verdienen. Das tut sie besonders durch das „Winter Classic“, das auch vorgestern in Washington wieder stieg. Bis zu 20 Millionen Dollar soll die NHL durch die Vermarktung der Freiluftspektakel verdienen. So dauerte es nicht allzu lange, bis auch die Bosse von anderen Eishockey-Ligen auf die Idee kamen, ihren Fans etwas Abwechslung vom Ligaalltag zu garantieren und dabei kräftig zu verdienen.

Den Anfang in Europa machte 2007 die Schweizer Nationalliga A. Zum Duell Bern gegen Langnau kamen 30000 Fans in das gerade für die Fußball-EM umgebaute Stadion. Zwei Jahre später war die damals neue russische KHL dran, die ihr All-Star-Game auf dem Roten Platz in Moskau veranstaltete. Von da an ging alles ganz schnell.

Wenn eine Eishockey-Liga etwas auf sich hält, veranstaltet sie ein Freiluftspiel. Ob Ungarn, Schweden, Österreich, Tschechien, Finnland, Kroatien, Serbien, Frankreich, Slowenien — überall zählen die Outdoorgames nun zum guten Ton.

In Deutschland fand das erste „DEL Winter Game“ 2013 in Nürnberg gegen Berlin statt. Seitdem ist geplant, alle zwei Jahre ein Spiel in einem Fußballstadion auszutragen. An die NHL kommt aber niemand ran. Vergangene Saison gab es gleich eine ganze „Stadium Series“ mit sechs Spielen und dazugehörigem, typisch amerikanischen Showprogramm.

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