ART ist der „Weltmeister in der professionellen Improvisation“

Deutschlands Zehnkämpfer waren den USA-Athleten nicht nur im 400-Meter-Lauf überlegen, sie gewannen diesmal deutlich.

ART ist der „Weltmeister in der professionellen Improvisation“
Foto: Bernward Franke

Düsseldorf. Zwei Tage lang kämpften im Rather Waldstadion die besten Mehrkämpfer aus den USA und Deutschland um den begehrten Thorpe-Cup. Bei den Männern gewann das deutsche Team mit großem Vorsprung und wetzte damit die nach sechs Siegen im Vorjahr als besonders bitter empfundene Niederlage in Fayetville wieder aus. Die deutschen Frauen hatten gegen die US-Girls von Anfang an keine Chance. Insgesamt 500 Zuschauer fanden sich an beiden Tagen zu diesem Leichtathletik-Event in Rath ein. Sie feuerten begeistert alle Athleten an. Besonders angetan waren die „Fachbesucher“ als sich die Deutschen beim Hochsprung in einen Höhen-Rausch steigerten und deren Bester, René Stauß (Schorndorf) sich sogar noch über 2,11 Meter schwang.

Schon zuvor hatte es immer wieder laute Jubelschreie gegeben, besonders als dem 20-jährigen Dormagener Ituah Enahoro beim Weitsprung mit 7,68 Meter ein besonders weiter Satz gelungen war. Der Mehrkämpfer, der eine deutsche Mutter und einen nigerianischen Vater hat, besitzt inzwischen einen deutschen Pass und durfte daher für das Team Deutschland starten.

Für Düsseldorfs Leichtathletik-Fans ist der angehende Physiotherapeut alles andere als ein Unbekannter, hat er doch in den vergangenen beiden Jahren auch schon so einige Kreismeistertitel gewonnen und spielte die Rolle des „Lokalmatadors“ nahezu perfekt.

Der ART und seine erfolgreiche Leichtathletik-Abteilung hatte erst im April davon erfahren, dass mitten in den Sommerferien die Aufgabe der Durchführung des Mehrkampf-Länderkampfs anstand. Klaus Wischnitzki, als erster Vorsitzender, und Jochen Grundmann, Leichtathletik-Chef, meisterten die vielfältigsten Aufgaben, die so ein Länderkampf mit sich bringt, ausgesprochen gut. Mit einem großen Helfer-Team rückte der ART an. Das reichte vom Platz-Aufbau über die Durchführung der Wettkämpfe bis zum Transport der 30 Athleten beider Länder, wobei sich der ART auch noch Unterstützung aus anderen Düsseldorfer Vereinen besorgt hatte — wie den 24-jährigem Simon Vogt vom SFD 75, der im Wettkampf-Büro die Aufgaben des in der Vorwoche plötzlich verstorbenen Karl-Heinz Erkens perfekt übernahm. Zudem stand für die Pausen die Sporthalle zur Verfügung.

Nachdem am Samstagvormittag nach dem Einmarsch der Athleten die Nationalhymnen erklungen waren, begrüßte Düsseldorfs Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke die Athleten. In ihrer kurzen Ansprache hob sie das Düsseldorfer Sportjahr mit Tour de France-Start, Tischtennis-WM und Triathlon-EM besonders hervor, und dass der Thorpe Cup ganz besonders in diesen Rahmen passe. Und auf die besonderen Schwierigkeiten, die der ART bei extrem kurzfristigen Vorbereitung dieses Events hatte, ging sie auch ein. Sinngemäß sagte sie, dass „der ART der Weltmeister in der professionellen Improvisation ist“.

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