Kö-Bogen: Planung - Politiker sind hin und weg

Einige Politiker bekamen am Dienstag die Entwürfe der Architekten Libeskind und Mayer für einen Neubau auf dem Jan-Wellem-Platz zu sehen. Sie sind begeistert.

Düsseldorf. Wer darf auf dem Jan-Wellem-Platz bauen? Star-Architekt Daniel Libeskind oder der "junge Wilde" Jürgen Mayer? Einige Politiker bekamen gestern die beiden Entwürfe erstmals zu sehen. Ihre Reaktion: pure Begeisterung. "Ich bin sehr angetan, beide wären ein Gewinn für Düsseldorf", jubelt Alexander Fils (CDU), Vorsitzender des Planungsausschusses.

"Am liebsten würde ich beide verwirklichen", meint Andreas Hartnigk (ebenfalls CDU). Auch FDP-Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist hin und weg: "Beide Entwürfe sind hervorragend. Ich bin zuversichtlich, dass wir etwas Tolles hinbekommen." CDU-Kollege Friedrich Conzen schwärmt: "Das wird richtig gut."

Auch Clara Deilmann von den Grünen lobt die Architekten: "Beide Entwürfe sind sehr spannend." Gleichwohl ist ihre Freude nicht ungetrübt: Die Partei hatte stets einen internationalen Architektenwettbewerb gefordert. "Dann hätten wir noch mehr Auswahl gehabt." Auch die SPD kritisiert das laufende Verfahren, sie hatte daher keinen Vertreter in die Kommission entsendet.

Doch was war es nun, was die Politiker so begeisterte? Mit Details hielten sie sich bedeckt. Denn noch läuft der europaweit ausgeschriebene Wettbewerb. Fils: "Haben Sie Verständnis, dass ich deshalb leider nicht mehr sagen kann." Das gilt auch für die Bilder: Es gibt Ansichten, sie bleiben aber vorerst geheim.

Und doch sickerten zumindest einige Fakten durch. Demnach bieten die beiden potenziellen Investoren etwas mehr Geld für das Grundstück, als die Stadt mindestens haben will. Das sind rund 46Millionen Euro. Weil die Gebote relativ nah beieinander liegen, dürfte der Preis nicht entscheidend sein, sondern allein die Qualität der Entwürfe.

Was Daniel Libeskind plant: Der Star-Architekt aus den USA plant ein Gebäude mit 40000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. So viel ist nach Vorgabe der Stadt maximal erlaubt. Im Erd- und ersten Obergeschoss sind Handel und Gastronomie vorgesehen. Möglich sind theoretisch bis zu 19000 Quadratmeter, fast so viel wie in den Arcaden. In den Etagen darüber gibt’s Büros, aber keine Wohnungen. Die Hofgarten-Front korrespondiert durch Grün-Elemente mit dem Park.

Was Jürgen Mayer plant: Der Architekt aus Berlin hat ein Gebäude mit 38000 Quadratmetern geplant. Auch er sieht Handel und Gastronomie im Erdgeschoss sowie im ersten Stock vor.

Dass dies in beiden Entwürfen so ist, dürfte den Stadtoberen gefallen, ihnen liegt eine abendliche Belebung der City am Herzen. Ansonsten sind Büros vorgesehen - sowie in geringem Maße auch Wohnen. Der Bau hat zum Schadowplatz eine eher geschlossene Front und öffnet sich Richtung Hofgarten.

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