Kö-Bogen: Der Kö-Tunnel wächst

10 000 Lkw bringen die Erde weg. Im Januar wird der erste Kran aufgestellt, im Juni wird Grundstein gelegt.

Düsseldorf. Vom Jan-Wellem-Platz aus sieht man nichts. Wer in der Straßenbahn sitzt, ahnt nicht, dass gleich neben ihm in der Tiefe Radlader die Tunnels des Kö-Bogens ausgraben. Wer allerdings den Tausendfüßler herauffährt, sollte kurz den Blick nach rechts richten.

Da sieht Düsseldorf aus wie aufgeschlitzt: Oben Häuser, dann die Straßenbahn an der Haltestelle, darunter ein breites Loch mit vielen Säulen: der Kö-Bogen-Tunnel. 330 Meter wird er lang und taucht zwischen Kaufhof und Parkhotel wieder auf.

Die erste Tunnelbegehung macht Projektleiter Ulrich Hartard mit der WZ. "Wir müssen sehr aufpassen", sagt der erfahrene Diplom-Ingenieur und Architekt, als es in Gummistiefeln durch den Schlamm geht. Großes Gerät dominiert die Baustelle. Radlader, Bohrgeräte, Hydraulikbagger.

112 Stelzen hat die Bautruppe in die Tiefe gerammt, sie rahmen die Tunnelstrecke ein. "Obendrauf haben wir die Tunneldecke betoniert - jetzt graben wir den Tunnel aus", berichtet Hartard. 5,50 Meter Höhe sind genug auch für Lkw.

Die große Buddelei kommt jedoch erst noch. Sechs Meter unterhalb des Fußwegs steht man jetzt, weitere zehn Meter tief wird das Erdreich ausgehoben.

Denn aus dem Tunnel - ähnlich wie am Rheinufer - geht es später in eine Tiefgarage mit vier Ebenen und 800 Stellplätzen. 10 000 Lkw-Ladungen werden bis Ende März abtransportiert.

"Wir warten jetzt auf die wasserrechtliche Genehmigung, Grundwasser abpumpen zu dürfen", berichtet Hartard. Seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs gibt es verschärfte Überwachungsregeln.

"Wir bohren Kontrollbrunnen und gehen dann in drei Stufen in die Tiefe." 200 000 Liter Wasser pro Stunde sollen in die Landskrone geleitet werden.

Im Juni soll dann Grundsteinlegung sein. Aber schon im Januar wird ein 44 Meter hoher Kran aufgebaut, der bei den Betonierungsarbeiten hilft. Probleme gibt es dabei erst, wenn es tagsüber kälter wird als zehn Grad minus.

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