Närrischer Countdown: Gut gewappnet in den Karneval

Die Schleusen für das Glasverbot stehen, die Kostüme sind besorgt, Krawatten liegen bereit.

Düsseldorf. Jetzt geht’s los. Bis in die Morgenstunden hat sich die Stadt auf den Möhnesturm und den Start in den Straßenkarneval vorbereitet. Schon seit Mittwoch hängt das große Banner „Scherbenfrei und jeck dabei“ am Bolker Stern, stehen bunt beklebte Mülltonnen für das verbotene Glas bereit. Die Schleusen — etwa an der Andreaskirche — werden erst am Donnerstag Morgen aufgebaut. In letzter Minute, damit nichts geklaut wird.

Immerhin 135 Leute von OSD und Sicherheitsfirmen sind im Dienst, um das Glasverbot durchzusetzen. Auch Feuerwehr und Rettungsdienst sind gewappnet. 155 Feuerwehrleute stehen täglich bereit, am Donnerstag sogar 110 mehr. Darunter sind 100 Sanitäter und drei Ärzte. An Rosenmontag werden sogar 250 Rettungskräfte und neun Ärzte im Einsatz sein. Die Unfallhilfestellen sind am Donnerstag an der Bolkerstraße und am Burgplatz eingerichtet.

Am Glas schneidet sich am Donnerstag durch das neue Verbot in der Altstadt hoffentlich niemand. Die Möhne hingegen sind wieder als Krawattenjägerinnen mit scharfem Gerät unterwegs und wollen seidige Beute schneiden. Ein Opfer ist ihnen auf jeden Fall schon sicher. Rheinbahn-Unternehmenssprecher Georg Schumacher ist am Donnerstag ganz besonders närrisch drauf. Seine Kollegin Heike Schuster über ihn: „Haben Sie ihn schon auf irgendeinem offiziellen Foto mit einer Krawatte gesehen?“ Stimmt! „Aber gerade an Altweiber zieht er eine an.“ Und da sie nicht besonders lange hält, hat er gleich mehrere dabei. Heike Schuster: „Da sind immer ein paar sehr schöne dabei.“ Bei der Rheinbahn wird am Donnerstag mit 300 Kollegen in der Kantine gefeiert.

Ganz anders ist das ausgerechnet bei der Provinzial, die den großen Zoch am Rosenmontag versichert. Zu Altweiber bleiben hier die Gläser trocken. „Die letzte Feier war Ende der 70er Jahre“, sagt Sprecherin Sarah Schulz.

Nicole Preuß (17) und Miriam Jeuck (17) dagegen feiern am Donnerstag den ganzen Tag. Dafür besorgten sich die beiden am Mittwoch die fehlenden Teile für ihre Kostüme im Party-Discount an der Himmelgeister Straße. Auf die letzte Sekunde deckten sich hier viele Jecken mit Cowboyhut und Co. ein. An den Kassen bildeten sich lange Schlangen. „Das ist ein richtiger Nahkampf“, sagt Sarah Weiß, der die letzte Polizeimütze vor der Nase weggeschnappt wurde. Vor allem die Lady-Gaga-Perücke liegt bei den Narren voll im Trend. „Sie ist ausverkauft“, sagt Verkäuferin Melanie Dornbusch. Miriam Jeuck hatte Glück, sie ergatterte eine blonde Perücke für ihr Elfen-Outfit.

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