Düsseldorf Hip-Hop-Trio "LZRSKLL": „Wir machen einfach, worauf wir Lust haben“

Düsseldorf. Einen Song zu schreiben über das Gefühl, sich in die Hose zu machen, ist eine ziemlich außergewöhnliche Idee. Genau davon haben die drei Mitglieder des neuen Düsseldorfer Hip-Hop-Trios „LZRSKLL“ so einige.

Düsseldorf: Hip-Hop-Trio "LZRSKLL": „Wir machen einfach, worauf wir Lust haben“
Foto: Lepke

Ihre Künstlernamen zum Beispiel: Benni ist Chnucki Erdbeer, Kay verbirgt sich hinter Mausiboi und Alex nennt sich Bashkim. Oder die ersten selbstgebastelten Fanartikel: Bierflaschenaufbewahrungstextilien.

Auf die Idee, sich als Hip-Hop-Trio zusammenzutun, kamen die Freunde auf einem Open-Air-Festival in Kalkum vor drei Jahren. „Da trat eine Gruppe auf, die Spaß-Rap gemacht hat. Wir dachten uns: Da haben wir auch Bock drauf“, erinnert sich Benni. Vor einem Jahr wurde „LZRSKLL“ schließlich gegründet, Mitte Juli gab es den ersten Auftritt beim Zeppenheim Open Air im Düsseldorfer Norden.

Obwohl sie auf Deutsch rappen, lassen sie sich vor allem von britischen und amerikanischen Hip-Hoppern inspirieren. „Aber wir experimentieren auch mit anderen Richtungen, probieren gerade sehr viel aus und arbeiten kontinuierlich an Tracks“, sagt Kay und zeigt auf sein Shirt der Bochumer Punk-Band „Die Kassierer“.

Seine Bandkollegen Benni und Alex spielen zudem auch weiterhin in der Band „Franz lauf schneller nach Erkrath“, die ebenfalls Punkrock macht. „Mit 20 wäre das noch blöd gewesen, als Punker zu sagen: ,Ich mach jetzt auch Hip-Hop’. Aber dieses Lagerdenken mögen wir nicht. Wir machen einfach, worauf wir Lust haben“, erklärt Benni.

Auf was sie so Lust haben, kann man seit Juni auf ihrem ersten Album hören. Die neun Tracks gibt es im Internet zum Download - kostenlos. Das hat mehrere Gründe. „Zunächst mal ist das bisher eher ein Spaß-Ding. Außerdem halten wir von den Gema-Strukturen wenig. Und, am wichtigsten: Wir wollen als neue Band gehört werden“, erklärt Alex. Um das zu erreichen, helfen auch Auftritte. „Die Möglichkeiten in Düsseldorf sind aber ziemlich schlecht. Es gibt ja kaum Kneipen mit Live-Musik. Weil alle Angst vor Beschwerden haben. Dabei ist die Szene sehr lebendig“, sagt Alex.

Dass es ihre Musik irgendwann als CD im Laden zu kaufen gibt, hält Kay für unwahrscheinlich. „Die CD ist ein sterbendes Medium. Wir könnten uns eher vorstellen, mal was auf Vinyl oder Kassette zu veröffentlichen.“

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