Gast-Beitrag Marcel Abel Click & Collect macht verkehrsreiche Randlagen attraktiv

Die nächste Stufe im Online-Handel hat mit Abholpunkten zu tun — also auch mit Flächen

Gast-Beitrag Marcel Abel: Click & Collect macht verkehrsreiche Randlagen attraktiv
Foto: Sergej Lepke

Die nächste Stufe im Onlinehandel ist bereits in Sicht: Der schnelle Klick ist längst Alltag, die Lieferung binnen weniger Stunden wird zunehmend angeboten. In dem eng umkämpften Markt werden die Händler aber noch enger an ihre Kunden heranrücken. Das sieht man bereits an den vielen Lieferwagen der Lebensmittelketten, die den Einkauf an die Wohnungstür bringen. Das ist bequem, erfordert aber — genauso wie die klassische Zustellung per Paketbote —, dass der Kunde zuhause ist und schränkt ihn somit doch zeitlich ein. Wo ist also noch Potenzial, um dem Verbraucher noch mehr Service zu bieten?

Ein Ansatz ist „Click & Collect“ — online bestellen und das fertige Paket einsammeln. Hier kommt die Immobilienbranche ins Spiel, die Flächen bieten kann, die es dem Kunden zusätzlich erleichtern, den Einkauf in den eng getakteten Alltag einzupassen. Waren ins Geschäft schicken zu lassen und dort abzuholen, wird von vielen Händlern seit Jahren angeboten. Doch entscheidend ist, wo dieser Abholpunkt ist. Das gilt vor allem für Berufspendler, die die Innenstadt möglichst meiden. In Düsseldorf eine besonders wichtige Gruppe: Rund 300 000 Menschen pendeln jeden Tag zur Arbeit in die Landeshauptstadt, etwa zwei Drittel von Ihnen benutzen das Auto. Hinzu kommen Zehntausende Auspendler.

Das macht Flächen an den Ein- und Ausfahrtsstraßen interessant, die bislang eher ein Schattendasein führten - zu laut, dezentral und unattraktiv. Prädestiniert für diese Abholstationen sind zum Beispiel aktive oder ehemalige Tankstellen. Die Kunden können zügig anfahren, einladen, bezahlen - soweit nicht schon online erledigt - und weiterfahren. Ein Akt weniger Minuten auf dem Weg nach Hause, von dem letztlich alle profitieren: die Kunden sparen Zeit, die Händler steigern ihren Umsatz und die Stadt nutzt Flächen zur Wertschöpfung, die bislang brach lagen und selten positiv zum Stadtbild beitrugen. Gerade in Düsseldorf gibt es viele Flächen, die für „Click & Collect“ geeignet wäre. Pendler sehen sie jeden Tag.

Voraussetzung für diese Versorgungskette und die geforderte Lieferverlässlichkeit ist, dass in der Region Düsseldorf verstärkt Logistikzentren gebaut werden, um die Abholstationen zeitgerecht zu versorgen. Aktuell ist die Nachfrage bei diesen Objekten allerdings deutlich höher als das Angebot. Ein besseres Logistikangebot würde also letztlich dafür sorgen, dass die Innenstädte vom Verkehr entlastet werden und die Lebensqualität steigt. Marcel Abel ist Leiter der Düsseldorfer Niederlassung des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle

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