Online-Shop: Eine gepfefferte Geschäftsidee

Zwei ehemalige BWL-Studenten haben sich vor über einem Jahr in Düsseldorf mit einem Online-Shop für Gewürze selbstständig gemacht. Schon jetzt müssen sie ihr Geschäft vergrößern.

Online-Shop: Eine gepfefferte Geschäftsidee
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Hunger ist das beste Gewürz, so ein Sprichwort. Für Florian Falk und Ole Strohschnieder steht es sinnbildlich für den Start ihres Geschäfts. „Die Idee ist entstanden, als wir während unserer Studienzeit in einer WG gekocht haben“, erinnert sich Geschäftsführer Florian Falk (26). „Aber wir haben uns geärgert, dass wir für das von uns ausgesuchte Rezept für 15 Euro Gewürze kaufen mussten.“ Für eine Mahlzeit, die so schnell nicht mehr gekocht werden sollte.

Online-Shop: Eine gepfefferte Geschäftsidee
Foto: Sergej Lepke

Noch am selben Abend war mit der Diskussion zu dem Thema die Geschäftsidee geboren: „Geht es nicht aufs Gramm genau, haben wir uns gefragt“, ergänzt Partner Ole Strohschnieder (28). Es ging nicht. Doch genau das ist jetzt die Philosophie von „Just Spices“, dem Online-Gewürzhandel der beiden in einem Hinterhof an der Glockenstraße 10. „Bei uns können die Kunden ihre Gewürze auf das Gramm genau bestellen“, erklärt Strohschnieder.

Die beiden ärgerten sich damals nicht nur über das Geld, das sie ausgaben, sondern vor allem über die Mengen. Und damit ist eine Erfahrung verbunden, die wohl schon jeder Hobby-Koch gemacht hat: Nach wenigen Jahren müssen die Inhalte ganzer Gewürzregale entsorgt werden, weil sie nicht mehr haltbar sind, ihre Farbe verloren haben — oder gar ihr Aroma. Strohschnieder:

„Wir garantieren unseren Kunden, dass sich die Qualität unserer Gewürze anderthalb Jahre hält.“ Aber das dürfte bei den kleinen Mengen, die bestellt werden können, sowieso nicht das Thema sein. Allerdings: Der Mindestbestellwert bei „Just Spices“ liegt bei fünf Euro (Versandkosten 3,80 Euro, erst ab 30 Euro ist die Lieferung kostenfrei).

Mehrere hundert Kunden haben die beiden Jungunternehmer dennoch. Einzelbestellungen in einer finanziellen Höhe von 150 Euro seien keine Seltenheit. Damit die Gewürze zeitnah zur Bestellung beim Kunden sind, arbeiten mittlerweile 16 Mitarbeiter inklusive Azubi und Praktikant bei „Just Spices“ — allerdings zeitlich gestaffelt in dem 55 Quadratmeter großen Geschäft mit Büro und Verpackungsraum nebeneinander.

„Erst waren wir ein Schlauchboot, jetzt sind wir ein Ruderboot“, bemüht Strohschnieder ein Bild aus der Seefahrt, um das Geschäft zu beschreiben. Tatsächlich muss in einer Branche, in der der Gewürzriese Fuchs einen Marktanteil von etwa 80 Prozent halte, jeder Schritt klug überlegt sein. An einer Expansion geht deshalb kein Weg vorbei: Schon im kommenden Monat zieht „Just Spices“ ein paar Meter weiter in ein Lokal mit 500 Quadratmetern Größe. Ob dort auch irgendwann mal Endabnehmer direkt bedient werden, müssen die Gründer noch überlegen.

Vielmehr müsse man jetzt daran arbeiten, das Unternehmen in der Geschäftswelt bekannter zu machen. Gewürzmühlen von „Just Spices“ beispielsweise stehen bereits in den Brauereien Schumacher und Zum Schlüssel. Und zu den Abnehmern für Geschäftsfreunde gehören Firmen wie Tchibo und Continental. Der Renner bei den Endabnehmern sind Curry, Oregano und Chili.

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