Schule entdeckt ihren kulinarischen Reichtum

Kinder und Eltern bringen ein Kochbuch mit 15 internationalen Gerichten heraus.

Düsseldorf. An manchen Orten wird ein hoher Migrantenanteil als Problem angesehen. Die Gemeinschaftsgrundschule an der Helmholtzstraße allerdings hat es als Chance betrachtet, dass hier Kinder aus 30 verschiedenen Nationen zur Schule gehen. Im Rahmen der Offenen Ganztagsschule haben sie zusammen mit Erziehern und Eltern ein Kochbuch zusammengestellt, das 15 verschiedene internationale Gerichte beinhaltet, die sie zusammen gekocht haben. Hierfür sind sie nun mit dem Düsseldorfer Schulpreis ausgezeichnet worden, der gemeinsam von WZ und ElectronicPartner vergeben wird.

„Das Kochbuch sollte unser Schulleben widerspiegeln“, so Cornelia Tobies, die eine Gruppe der Ganztagsschule betreut und das Projekt zusammen mit ihrem Kollegen Benny Efanga ins Leben gerufen hat. „Genau wie unsere Schule ist auch das Kochbuch eine bunte Mischung geworden“, so Efanga. Es umfasst Rezepte aus Russland, Ghana, Sri Lanka oder Ägypten.

Der siebenjährige Alan hatte sich für die Kochstunde das georgische Nationalgericht Chatschapuri gewünscht, nachdem er bei seinen Großeltern am Schwarzen Meer gewesen war. „Wir haben uns dann das Rezept von Alans Großmutter schicken lassen und es nachgekocht“, erzählt seine Mutter Corinna Blechschmidt.

Je ein Schüler konnte sich für jede Kochstunde sein Lieblingsgericht aussuchen, sechs bis neun Freunde einladen und es dann mit einem Elternteil nachkochen. „Es hat keine halbe Stunde gedauert, bis alles verputzt war“, so Blechschmidt. „Chatschapuri ist ein überbackenes Käsebrot, das Pizza ähnlich ist. Das ist bei den Schülern super angekommen.“

Die Schüler und ihre Eltern sollen im Mittelpunkt des Projektes stehen, erklärt Tobies. Die Eltern sollen so die Schule und das Angebot der Ganztagsschule kennenlernen, bei den Schülern soll die Sozialkompetenz gestärkt werden. „Durch das gemeinsame Kochen ist das Verständnis füreinander gewachsen. Es wurden neue Geschmacksrichtungen ausprobiert und die Kinder stellten fest, dass Ungewohntes durchaus gut sein kann.“

Doch es ging nicht nur um die Zubereitung der Gerichte. „Auch die Hygiene und das gemeinsame Tischdecken und Essen waren uns wichtig“, sagt Esther Hedderich, die mit ihrer Tochter Rebecca das einzige deutsche Gericht zubereitet hat. Gemeinsam mit Rebeccas Freunden haben sie Möhren-Kartoffel-Gemüse mit Frikadellen zubereitet.

Am Ende einer jeden Kochstunde haben die Schüler das Essen dann bewertet. „Dies haben die Eltern dann immer gern mit einem Lächeln aufgenommen“, sagt Tobies.

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