Staatsanwälte inspizieren U-Bahn-Baustelle

Düsseldorf. Staatsanwälte haben am Montag in Düsseldorf eine der U-Bahn-Baustellen in Augenschein genommen. Die Ermittler prüfen derzeit, ob sie wegen Unregelmäßigkeiten in Bau-Protokollen ein Ermittlungsverfahren einleiten.

Die Stadt Düsseldorf, die derzeit wie ihre Nachbarstadt Köln eine neue U-Bahn-Linie baut, hatte vor knapp zwei Wochen Anzeige erstattet, nachdem auch in Düsseldorf verdächtige Bauprotokolle aufgetaucht waren. In Köln gibt es im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau drei Ermittlungsverfahren.

Der Bau-Konzern Bilfinger Berger kündigte unterdessen am Montag an, nach der Serie von Pfusch-Vorwürfen in Köln und Düsseldorf eine Expertenkommission zur Aufdeckung möglicher Schwachstellen bei der Qualitätskontrolle einzusetzen. Die Kommission werde von dem unabhängigen Experten Claus Jürgen Diederichs geleitet.

Die Düsseldorfer Protokolle betreffen die sogenannten Schlitzwände, die die Baugruben unter anderem vor Grundwasser schützen. Hinsichtlich der U-Bahn in der Landeshauptstadt besteht der Verdacht, dass die Protokolle von 27 Wandabschnitten gefälscht wurden.

Vor Ort wollten Oberstaatsanwalt Uwe Kessel und Staatsanwalt Andreas Stüve zu möglichen neuen Erkenntnissen keine Stellung nehmen. Ihnen geht es darum zu ermitteln, ob aufgrund der technischen Abläufe überhaupt ein Straftatverdacht besteht. Ein Sprecher der Baufirma Bilfinger Berger hatte berichtet, die Protokolle seien dann per Hand ergänzt worden, wenn die anfällige Technik ausgefallen sei. Gegen diese Version spricht, dass drei der Protokolle völlig identische Daten aufweisen sollen.

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