Reuterskaserne Spatenstich für Metro-Pavillon

Am Montag begann der Bau des Metro-Projekts „Metro unboxed“ auf der Wiese an der Reuterskaserne. Anwohner äußerten Kritik an den zuvor gefällten Bäumen.

Düsseldorf. Zum Spatenstich des Metro-Projekts „Metro unboxed“ waren am Montag auch viele Anwohner gekommen, die ihrem Ärger Luft machten. Der Grund: Am Freitag waren vier Bäume, welche Privatpersonen nach dem Sturm Ela in 2014 gespendet hatten, für den Pavillon, der drei Wochen lang auf der Wiese an der Reuterskaserne stehen soll, gefällt worden. Die Anwohner fühlten sich übergangen. Auch der Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) war vor Ort und versuchte zu vermitteln. Politiker verschiedener Fraktionen hatten zuvor ebenfalls Unmut bekundet.


Und so begann die Ansprache der Veranstalter zunächst mit einer Entschuldigung. Man habe niemanden verärgern wollen, so Unternehmenssprecher Michael Wedell. In der Kommunikation habe es Fehler gegeben: Zunächst hatte es nämlich geheißen, die Bäume würden ausgegraben und nicht gefällt. Die zuständige Planungsfirma habe jedoch am Freitag vor Ort auf Anraten von Gärtnern entschieden, die zum Teil kranken Bäume zu fällen. Die Metro selbst sei darüber erst im Nachhinein informiert worden, was der Geschäftsführer der Planungsfirma Milla & Partner auch einräumte. Nach dem Düsseldorf Festival (13. September bis 2. Oktober) sollen nun sieben neue Trompetenbäume gepflanzt werden.


In dem komplett wiederverwertbaren Bau sollen Besuchern Einblicke in die Welt des Großhandels- und Lebensmittelspezialisten gewährt werden. An verschiedenen, interaktiven Stationen werden auch die 38 Länder, in denen die Metro vertreten ist, thematisiert. Bis Mitte nächster Woche soll die Stahlkonstruktion stehen, dann folgen Holzfassade, Innenausbau und Technik.


Anwohner Franz Schweigert ärgert sich nicht über die Metro, sondern über die Stadtverwaltung. „Wenn Privatpersonen einen Baum in ihrem Garten fällen lassen wollen, dauert die Genehmigung ewig. Und hier wurde das Fällen der Bäume spontan entschieden?“, fragte er den Oberbürgermeister. Der entgegnete, dass das Gartenamt am Freitag vor Ort gewesen sei und aufgrund des schlechten Zustandes der Bäume die Entscheidung des Planungsbüros „mitgetragen“ hätte. Dass die Kettensägen sausten, ohne dass Anwohner und Bezirksvertretung informiert wurden, hätte die Menschen am meisten verärgert, wie Frank Hermsen von der Altstadtgemeinschaft betonte.


Die CDU-Ratsfraktion gab der Kommunikation der Stadt in einem Schreiben die Note 6. Fraktionsvorsitzender Rüdiger Gutt: „Es ist ungeheuerlich, dass der Oberbürgermeister systematisch politische Gremien — hier die Bezirksvertretung 1 — übergeht.“


Christiane Oxenfort, Intendantin des Düsseldorf Festivals, bedauert den unglücklichen Start für das Projekt ihres Hauptsponsors seit 2005, sie glaube jedoch, das Angebot überzeuge. Die Verbindung zum Festival soll mit kurzen Zirkusdarbietungen und Auftritten von Nachwuchsmusikern hergestellt werden.

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