„Sparkassen-Schreck“ war erst 14 Jahre alt

Ein Jugendlicher hat in 22 Fällen alte Frauen am Geldautomaten ausgenommen. Insgesamt kamen dabei 9500 Euro zusammen.

Düsseldorf. Er war der Schreck der Düsseldorfer Sparkasse. Immer wieder lauerte ein 14-Jähriger vor allem älteren Damen auf, wenn sie Geld von einem Automaten abholen wollten. In 22 Fällen soll es ihm gelungen sein, die Frauen abzulenken und mit der Beute von rund 9500 Euro zu flüchten. Am Mittwoch wurde der Jugendliche dafür zu einer Haftstrafe von 15 Monaten auf Bewährung verurteilt.

„Ich habe das von Freunden gelernt“, erklärte der 14-Jährige bei seinem Geständnis. Er suchte sich immer Geldautomaten aus, bei denen man zunächst die Geheimzahl eingeben muss. Dann verwickelte er die Opfer in ein Gespräch und verdeckte die Tastatur meist mit einer Zeitung. Blitzschnell griff der Junge zu, zog die Geldscheine aus dem Schlitz und spurtete davon.

Obwohl der 14-Jährige fast bei jeder Tat fotografiert wurde, gelang es erst dem „ET Jugend“ der Polizei, den „Sparkassen-Schreck“ anhand der Lichtbilder zu identifizieren. Zeitweise saß er sogar in Untersuchungshaft.

Der Angeklagte, der nie eine Schule besuchte, weder Lesen noch Schreiben kann, war vor zwei Jahren mit seiner Großmutter aus Rumänen nach Duisburg gekommen. Die Straftaten habe er begangen, weil die schwer gehbehinderte Frau kein Geld fürs Krankenhaus hatte.

Inzwischen sei die Oma in ihre Heimat zurückgekehrt und auch der 14-Jährige erklärte, dass er nach Rumänien ausreisen will. Das kann er, nachdem das Gericht die Strafe zur Bewährung ausgesetzt hatte.

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