Düsseldorf Sparkasse will kein Münzgeld mehr

Nur noch 13 Filialen nehmen ab 1. Mai Hartgeld an. Vor allem Händler sind davon betroffen.

Ein Sparkassen-Mitarbeiter befüllt eine Hartgeldzählmaschine. Im Norden sollen Filialen keine Münzen mehr annehmen.

Ein Sparkassen-Mitarbeiter befüllt eine Hartgeldzählmaschine. Im Norden sollen Filialen keine Münzen mehr annehmen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Düsseldorf. Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert. Das war einmal. Vom 1. Mai an wird in den meisten der 64 Sparkassen-Filialen kein Münzgeld mehr angenommen. Das trifft vor allem Gewerbetreibende. So gibt es zum Beispiel dann im gesamten Düsseldorfer Norden keine Filiale mehr, in der Hartgeld abgeliefert werden kann. Wie Sparkassen-Sprecher Gerd Meyer erklärte, befindet sich die nächste Filiale, die Cents und Euros in Münzen annimmt, dann auf dem Großmarkt an der Ulmenstraße.

Proteste gibt es aus der Bezirksvertretung 5 (Kaiserswerth, Lohausen, Stockum, Angermund, Kalkum und Wittlaer). Dort hatten sich Geschäftsleute beschwert, weil keine der fünf Sparkassen-Filialen im Bezirk mehr Hartgeld will. „Die weiten Wege nach Geschäftsschluss sind nicht zumutbar,“ sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Dieter Horne, „immerhin erstreckt sich unser Bezirk über 23 Prozent des gesamten Stadtgebietes.“

Betroffen sind von der Entscheidung vor allem kleinere Gewerbebetriebe wie Gaststätten oder Lebensmittelgeschäfte, wo ein großer Teil des Umsatzes noch mit Münzgeld gemacht wird. Horne: „Die Sparkasse muss sich nicht wundern, wenn Kunden zur Volksbank wechseln.“

Zukünftig wird nur noch in 13 der noch bestehenden Sparkassen-Filialen (bis 2019 sollen es nur noch 46 sein) Hartgeld angenommen. Grund ist unter anderem die von der EU beschlossene „Bargeld-Überprüfungsverordnung“. Wie Meyer erklärt, muss danach auch die Echtheit von Münzen überprüft werden. Das sei sehr aufwändig, wenn man bedenkt, dass jährlich mehrere Tonnen Hartgeld bei der Sparkasse angenommen werden: „Außerdem gibt es Leute, die gar nicht Kunden bei uns sind, sondern nur ihre Münzen einzahlen.“ Das sei mit großem Arbeitsaufwand verbunden.

Bereits in der Vergangenheit wurden in vielen Sparkassen-Filialen Gebühren für Hartgeld erhoben. Die haben allerdings erheblichen Spielraum und können mit Kunden besondere Vereinbarungen aushandeln. Meyer: „Ein Junge, der nach dem Weltspartag mit seinem Sparschwein zu uns kommt, muss auch in Zukunft keine Gebühren dafür zahlen.“

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