So kontrolliert der OSD die Müllsünder am Rhein

Bis zu 20 Mitarbeiter sind an Wochenenden an den Stränden unterwegs. Die WZ hat sie begleitet.

Düsseldorf. Die Düsseldorfer lieben die Sonne und den Rhein. Das zeigt sich nicht nur an den Wochenenden, sondern auch am Montag danach. Bierflaschen, Einweggrills und Pappteller zeugen von langen Grillpartys. Mit Kontrollen geht der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) gegen die Müllsünder an den Rheinstränden vor. Wir haben die Mitarbeiter begleitet.

Lange suchen muss das Team von Dienstgruppenleiter Matthias Urban am Freitagabend nicht. Mitten im Naturschutzgebiet am Himmelgeister Rheinufer genießt eine Gruppe Studenten ihr Feierabendbier. Überall liegen Flaschen rum.

Die vier OSD-Mitarbeiter — verstärkt durch einen Diensthund — sprechen die Feiernden an, verteilen Info-Flyer und nehmen die Personalien einer Person auf. So kann bei einer Nachkontrolle eventuell liegengebliebener Müll dem Verursacher zugeordnet werden. Zwei Mülltüten gibt es vom OSD gratis, Matthias Urban ist sich sicher: „Der Müll wäre sonst garantiert liegengeblieben.“

20 Meter weiter feiert Sibel Mentese mit ihren Freundinnen den 17. Geburtstag. Für ihren Müll haben sie sich selber Tüten mitgebracht und deshalb kein Problem mit der Kontrolle durch den OSD: „Ich finde die Kontrollen gut, weil ich eben auch in Müll getreten bin.“ Warum sie ihren Abfall freiwillig wieder mit nach Hause nimmt? „Wir nehmen den immer mit, meine Mutter will das so.“ Nicht immer stößt der OSD auf so viel Bereitwilligkeit: „Je später der Abend und je größer die Gruppe, desto stressiger kann es werden“, sagt Urban.

Teilweise werden die Mitarbeiter des OSD von alkoholisierten Strandbesuchern körperlich angegriffen. „Es ist immer gut, wenn der Hund dabei ist, der verschafft uns schon Respekt“, sagt Urban. Problematisch wird es, wenn sich die Strandbesucher via Facebook zur Feier am Rhein verabreden. Dann kann es schnell voll werden, vor zwei Jahren etwa kamen 2000 Jugendliche an den Unterbacher See. Solche Veranstaltungen werden aufgelöst.

Am Freitag zeigen sich alle Strandbesucher kooperativ, sammeln ihren Müll ein und löschen die illegalen Feuer. Aber der OSD kann nicht überall sein. Zwar sind immer bis zu 20 Mitarbeiter im Einsatz, jeden Müllsünder erwischen können sie nicht. „Ich bin jede Woche am Paradiesstrand und wurde noch nie kontrolliert“, sagt ein 16-Jähriger. Was er mit seinem Müll macht? „Ganz ehrlich, die Flaschen zertrümmern wir, der Rest bleibt liegen, denn es gibt hier zu wenige Mülleimer.“ Auf dem Radweg an der Bremer Straße, oberhalb des Strandes, stapeln sich dementsprechend volle Abfallsäcke und Bierfässer.

Das soll es in Zukunft so nicht mehr geben: Wie berichtet, war der viele Müll am Rhein schon Thema im Stadtrat. Diskutiert wird u.a., wo und wie viele Mülleimer zusätzlich aufgestellt werden sollen. Die CDU schlägt zudem ein Glasverbot an einigen Stellen am Rhein vor.

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