So gelingt die Gartenparty trotz Regens

Der Veranstaltungsort bietet idealerweise Ausweichmöglichkeiten wie überdachte Terrassen. Wenn das nicht der Fall ist, hilft vor allem — ein sehr großes Zelt.

So gelingt die Gartenparty trotz Regens
Foto: Christian Beier

Tische und Bänke stehen, das Essen ist vorbereitet und die Getränke sind gekühlt. Eigentlich steht der Sommerparty nichts mehr im Wege. Doch bange Blicke richten sich gen Himmel und auf den Handybildschirm mit der Wettervorhersage: Wird es trocken bleiben?

Wer in der Region unter freiem Himmel feiern möchte, braucht einen guten Draht zum Wettergott. „Wenn eine Feier nicht ins Wasser fallen soll, braucht man einen Plan B“, rät Thorsten Kickert. Er leitet die Catering-Abteilung des Solinger Feinkostgeschäftes Hitzegrad. Immer wieder treffe er Kunden, die auf keinen Fall in ihrer Wohnung oder ihrem Haus feiern wollen. „Da gilt es, Alternativen zu finden, die den Kunden nicht enttäuschen“, erklärt der 44-Jährige.

Im Optimalfall bietet der Veranstaltungsort Ausweichmöglichkeiten wie überdachte Terrassen oder Carports. „Da muss man enger zusammenrücken, was ja aber auch gemütlich sein und den Spaß steigern kann“, sagt Kickert. Häufig seien jedoch professionelle Zelte die einzige Möglichkeit, die Feier „hundertprozentig sicher“ stattfinden zu lassen. Von einfachen Varianten, die mit schnellem Aufbau und günstigem Preis locken, rät er zumindest bei drohendem Starkregen ab: „Solche Modelle weichen zu schnell durch.“

Doch wie groß muss ein Zelt sein, damit alle Gäste einen trockenen Platz finden? Das ist laut Markus Reinshagen, Geschäftsführer der Solinger Firma MR Veranstaltungstechnik, von der Bestuhlung abhängig. Gibt es im Inneren lediglich Stehtische, rechnet er mit einem halben Quadratmeter pro Gast. Bei Bierzeltgarnituren ist es etwa ein Quadratmeter — bei runden Tischen samt Stühlen sind es etwa zwei.

Diese Faustregel lässt jedoch die Flächen zum Tanzen, für das Catering oder die Musik außen vor. Dafür müsse zusätzlich etwa die Hälfte des für die Gäste errechneten Platzes eingeplant werden.

„Letztendlich ist es auch eine Frage des Preises“, sagt Reinshagen über die Wahl des richtigen Zeltes. Das mit drei mal sechs Metern kleinste Modell ist innerhalb weniger Minuten ohne große Probleme aufgebaut. Es kostet 75 Euro am Tag — von Freitag bis Montag gilt eine Pauschale von 100 Euro. Geht man von etwa 60 Gästen aus, die auf Bierzeltgarnituren sitzen, kommt ein sechs mal sechs Meter großes Zelt infrage. 306 Euro kostet das für ein Wochenende inklusive Auf- und Abbau.

Extrakosten können durch die Innenausstattung oder den Holzfußboden entstehen, der auf einer Stahlkonstruktion montiert werden kann. Optisch gebe der Boden freilich ein edles Bild ab. Sieht man jedoch von einer aufgeweichten Wiese oder sinnflutartigen Regenfällen ab, sei er laut Reinshagen nicht unbedingt notwendig.

„Am liebsten würde niemand ein Zelt im Garten stehen haben“, erzählt der 44-Jährige. Bei Regen sei das aber häufig unerlässlich. Ist das Wetter besser als erwartet, könne man die Planen an der Seite abmontieren und so dem „Open-Air-Gefühl“ Rechnung tragen.

Auch Pavla Klatovska stellt fest, dass ihre Kunden die Entscheidung, ob sie ein Zelt aufstellen, lieber etwas aufschieben. Seit knapp einem Jahr organisiert die 33-jährige Düsseldorferin als „Birthday-Fee“ Kindergeburtstage. Sie rät, Zelte bereits im Vorfeld zu reservieren und gleichzeitig den Wetterbericht im Auge zu behalten: „Morgens kann man dann entscheiden, ob man es wirklich aufbauen muss.“

Meist reiche es, nur notwendige Dinge abzudecken. Dazu zählt etwa das Buffet. Den Kindern mache das Wetter recht wenig aus. Ist der Niederschlag doch zu heftig, gebe es zudem genug andere Spielmöglichkeiten.

Immer beliebter werden Hochzeiten unter freiem Himmel, weiß Marina Meierhans. Sie leitet das Düsseldorfer Unternehmen für Hochzeitsplanung „Who’s Wedding“. Sie achtet darauf, auf Regen kurzfristig reagieren zu können. „Ist das vor Ort möglich, decken wir auch innen ein, damit die Gäste sofort im Trockenen weiterfeiern können.“ Ist man auf alle Eventualitäten vorbereitet, halte sich auch die Nervosität des Brautpaares mit Blick auf die Wettervorhersage in Grenzen.

Droht eine Feier trotzdem ins Wasser zu fallen, kann man das Regenwetter noch immer zum Motto der Party machen. Mit Gummistiefeln, Regenjacken und Schirmen hat sich dann auch die Frage nach der passenden Garderobe geklärt.

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