Kölner Silvesternacht Silvester-Übergriffe: König der Diebe streitet alles ab

18-Jähriges Silvester-Opfer hatte den Mann im Fernsehen wiedererkannt. Die Hauptzeugin erschien am Freitag nicht im Gericht.

Toufik M. (unter der Jacke) mit seinem Verteidiger am 11. April 2016.

Toufik M. (unter der Jacke) mit seinem Verteidiger am 11. April 2016.

Foto: Monika Skolimowska

Düsseldorf. Er war der erste Angeklagte, der wegen der Silvester-Übergriffe als Grapscher zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Der Fall hatte überregional für Aufsehen gesorgt, weil das 18-jährige Opfer Toufik M. in einer Sendung von Spiegel TV wiedererkannt hatte. Da hatte sich der 33-Jährige als „König der Diebe“ feiern lassen. Seit Freitag wehrt er sich vor dem Landgericht gegen die Vorwürfe.

Die junge Frau, die mit zwei Freundinnen unterwegs war, wurde nachts gegen 1.50 Uhr von einer Horde Männer eingekesselt. Sie schubsten die 18-Jährige hin und her, berührten ihre Brüste und den Intimbereich. Danach soll Toufik M. der jungen Frau noch Schläge angedroht haben.

Die 18-Jährige war am Freitag nicht zum Prozess erschienen. Angeblich hatte sie die Ladung nicht erhalten und war auf dem Weg in den Urlaub. Sie soll nun am 19. Oktober ihre Aussage machen.

Toufik M. stritt alle Vorwürfe ab. Er habe Silvester mit seiner Freundin in einem Club gefeiert und sei gar nicht auf der Bolkerstraße gewesen. Die 16-Jährige, die ein Kind von dem Angeklagten erwartet, hatte sich allerdings im Prozess vor dem Amtsgericht mehrfach widersprochen. Danach war der 33-Jährige zu einem Jahr und sieben Monaten Haft verurteilt worden.

Außerdem wurde dem Marokkaner noch gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Auch in diesem Fall will Toufik M. nicht dabei gewesen sein. Eingeräumt hat er am Freitag lediglich eine Sachbeschädigung. An der Haustür der Mutter seiner Freundin ging die Scheibe zu Bruch.

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