Düsseldorf Silvester in Düsseldorf 2017: Das ist die Strategie gegen Gewalttäter und Diebe

Zu Silvester werden in Düsseldorf Platzverbote geprüft und mehr Polizisten eingesetzt. Die Stadt prüft außerdem ein Alkoholverbot.

Düsseldorf: Silvester in Düsseldorf 2017: Das ist die Strategie gegen Gewalttäter und Diebe
Foto: David Young/dpa

Düsseldorf. Neue Strategien gegen die Kriminalität in der Altstadt hat am Montag der zweite Sicherheitsgipfel in diesem Jahr hervorgebracht. Teilnehmer waren neben Vertretern von Gericht und Staatsanwaltschaft auch Polizeipräsident Norbert Wesseler und Oberbürgermeister Thomas Geisel.

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Mit Blick auf Silvester versprach Wesseler mehr Polizisten in der Altstadt als im vergangenen Jahr. „Wir sind sehr dankbar, dass wir sie genehmigt bekommen haben.“ Davon verspreche er sich „mehr Flexibilität im Einsatz“. Je nach dem, ob sich wieder Züge von polizeibekannten Straftätern nach Düsseldorf oder auch in andere Städte aufmachten. Oftmals nach Verabredungen im Internet.

Zudem prüfe die Polizei zurzeit, ob sie wie zur Tour de France im Vorfeld des 31. Dezember Betretungsverbote für Taschendiebe und Gewalttäter ausspreche. Wie im vergangenen Jahr gilt wieder ein Böllerverbot in der Altstadt.

Auch die grundsätzliche Sicherheits-Lage in Düsseldorfs Ausgehviertel war Thema, vor allem vor dem Hintergrund von mehreren Messerstechereien in wenigen Monaten. Geisel will neue Wege beim Verkauf von Alkohol an Kiosken gehen. Zurzeit prüft die Stadt juristisch, ob dort ein Verbot für die Zeiten am Wochenende und vor Feiertagen ab 22 Uhr möglich wäre. „Düsseldorf rühmt sich ja gerne damit, die längste Theke der Welt zu haben. Allerdings brauchen wir nicht die höchste Trinkhallendichte.“

Ebenfalls auf dem Gipfel diskutiert wurde die Frage, ob die Kameraüberwachung ausgeweitet werden soll. Laut Wesseler böten sich da Nebenstraßen in der Altstadt an. Konkrete Straßennamen wollte er nicht nennen, wenig überraschend allerdings wären diese Überlegungen etwa für die Kurze Straße.

Abstand genommen hat Geisel von der Idee für das vieldiskutierte Waffenverbot. „Wir wollen und können am Eingang keine Leibesvisitationen durchführen und die Altstadt absperren.“ Zudem sei mittlerweile deutlich geworden, dass keine der jüngsten Messerattacken verhindert worden wäre. „Die eingesetzten Stichwaffen sind sowieso verboten.“ Weiteres Argument von Geisel: „Andere Länder haben nicht nur gute Erfahrungen mit Waffenverboten gemacht.“

Ein weiterer Themenblock des Gipfels hatte die Sicherheit bei Großveranstaltungen zum Gegenstand. Hier planen Stadt und Polizei festinstallierte Barrieren, die etwa die Zufahrt zum Bolker Stern erschweren sollen. Laut OB geht es dabei nicht nur um die Sicherheit, sondern auch darum, „städtebaulich attraktive“ Lösungen zu finden. Geisel hatte bereits versenkbare Poller vorgeschlagen. Solche dauerhaften Sperren sind laut Geisel auch für den Vorplatz des Hauptbahnhofs geplant. Bis zur Neugestaltung des Areals sollen sie jedoch nur provisorisch eingerichtet werden.

Noch einen neuen Ansatz für mehr Sicherheit nicht nur in der Altstadt verfolgen Geisel und Wesseler — sie wollen Straftäter konsequenter abschieben. Ein großes Problem dabei sei bislang, dass Fluggesellschaften oft aus Sicherheitsbedenken den Transport des abgelehnten Asylbewerbers verweigern. „Deshalb wird die Polizei jetzt einen ersten Flug begleiteten.“

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