Düsseldorf-Oberkassel Shopping für den guten Zweck

Hinter der St. Antoniuskirche kann man für kleines Geld hochwertige Kleidung kaufen. Der Erlös geht an karitative Projekte.

Düsseldorf-Oberkassel: Shopping für den guten Zweck
Foto: Zanin

Düsseldorf. Günstig einkaufen und dabei noch etwas Gutes tun: in der Kleiderkammer der St.Antoniusgemeinde ist das seit vielen Jahren möglich. Von Hosen über Sakkos bis hin zu Mänteln bekommt man hier so ziemlich alles. Seit über dreißig Jahren wird Kleidung zu günstigen Preisen verkauft und der Erlös für den guten Zweck gespendet. Die Einrichtung hat dafür sogar schon die deutsche Verdienstmedaille bekommen.

Angefangen hat alles 1988 mit einer vierteljährlichen Kleidersammlung auf den Straßen Oberkassels. Die Kleider, die dabei gesammelt wurden, seien dann nach Polen und Afrika verschickt worden, sagt Christine Schwöbel, die Leiterin der Kleiderkammer. Die Pakete wurden dann aber irgendwann zu teuer und aufwendig. So entstand die Idee, die Sachen hier zu verkaufen und die Erlöse zu spenden.

Seit 2001 gibt es also den Verkauf in der Friesenstraße. Einmal im Monat kann Kleidung abgegeben werden. „Wir kriegen viele Spenden. Oft sind auch richtig hochwertige Sachen dabei“, sagt Schwöbel. Da sei auch schon das ein oder andere Designerteil aufgetaucht — manches sogar noch mit Preisschild dran.

Schwöbel und ihr Team aus elf Ehrenamtlerinnen schauen die Sachen dann durch, waschen noch das ein oder andere Teil und sortieren sie in die Regale. Jeden Mittwoch wird verkauft.

Auch Angela Bergmann kommt öfter vorbei. „Das ist ein echter Geheimtipp“, sagt sie. Man bekomme hier tolle Sachen für wenig Geld. Außerdem stehen die netten Ehrenamtlerinnen einem auch immer mit Rat und Tat zur Seite. Wichtig findet sie beim Second-Hand-Shoppen vor allem den Geruch. „In vielen solchen Geschäften riecht es so nach Dachboden und alten Sachen“, sagt Bergmann, das sei hier anders. Die Damen geben sich viel Mühe, die Kleider ansprechend zu präsentieren.

Als Second-Hand-Geschäft will Schwöbel die Kleiderkammer aber nicht verstanden sehen, denn ein Laden, der mit anderen konkurriert, ist es nicht. „Hier steht die gute Sache im Vordergrund“, sagt sie. Alle können davon profitieren. Die Leute freuen sich, dass sie aussortierte Kleidung nicht wegwerfen müssen, die Kunden können hier für wenig Geld einkaufen und die Projekte haben die Spenden dringend nötig. Zum Beispiel für das neue Flüchtlingsdorf an der Löricker Straße möchten die Damen etwas tun. Das Team sucht die Projekte gemeinsam aus. Drei Organisationen werden jedes Jahr unterstützt — eine davon soll immer aus Düsseldorf sein.

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