Sekretär wurde Luxus-Objekt

Auktionspreis explodierte bis auf 7000 Euro. Käufer will nicht zahlen.

Sekretär wurde Luxus-Objekt
Foto: si

Im Katalog zur Auktion war der Biedermeier-Sekretär mit einem Startgebot von 200 Euro aufgeführt. Jan Grzessitzek gefiel das Möbelstück von 1830. Weil er aber gerade auf dem Weg in einen Kurzlaub nach Frankreich war, gab er sein Höchstgebot für die Versteigerung über eine Internet-Plattform ab. Mitbieten wollte er bis zu 750 Euro. Doch dann kam die Rechnung des Düsseldorfer Aktionshauses, das 8000 Euro von dem Kunstliebhaber fordert. Grzessitzek weigerte sich, das zu bezahlen. Gestern musste sich das Landgericht mit dem Fall beschäftigen.

Denn angeblich hat der Wiesbadener auf der Internet-Plattform nicht 750 Euro, sondern 7500 Euro als Höchstgebot angegeben. „Ich bin aber ganz sicher, dass ich mich nicht vertippt habe“, erklärte Grzessitzek. Auch seine Lebensgefährtin Kathrin Rebbert bestätigt das: „Ich habe daneben gesessen. Er hat mich noch gefragt, ob er denn 700 oder 800 Euro bieten soll.“ Das Paar vermutet, dass es sich um einen Fehler der Internet-Plattform handelt.

Während die beiden sich in Frankreich erholten, fand die Auktion statt. Da ging der Sekretär ab wie die Feuerwehr und der Hammer fiel erst bei 7000 Euro. Damit gehörte das Möbelstück Grzessitzek. Theoretisch jedenfalls, denn der will es zu diesem Preis auf keinen Fall annehmen. Er vermutet, dass Strohmänner bei der Versteigerung das Gebot künstlich in die Höhe getrieben haben und es überhaupt keine anderen ernsthaften Mitbieter gab. Wie das Gericht sich entscheiden wird, ist nach dem Verhandlungstag gestern noch völlig offen.

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