Schwarzer Tag für Gunther Philipps

Kommunalwahl: CDU stellt Gerresheimer Ratsherr nicht mehr auf

Düsseldorf. Parteitage sind so unkalkulierbar wie Gerichte. Gunther Philipps, seit 1994 Ratsherr der CDU, erlebte dies am Samstag am eigenen Leib. Der 44-Jährige fiel mit Pauken und Trompeten - genauer: 87 zu 201 Stimmen - bei der Vertreterversammlung seiner Partei für die Kommunalwahl am 7. Juni durch.

Damit hat Philipps am Ende doch das Duell gegen seinen Ortsvorstand verloren. Rolf Buschhausen und seine Mitstreiter waren völlig unzufrieden mit Philipps - und das erklärte Buschhausen auch auf dem Podium der Heinrich-Heine-Gesamtschule, listete dessen Abwesenheiten bei Sitzungen und Feiern auf. Aber während Philipps bei der Urwahl in Gerresheim-Süd Maurizio Giangreco noch aus dem Feld schlagen konnte, hatte er nun gegen die sympathische Juristin Angelika Peneck-Bielor (46) keine Chance.

Die 324 Delegierten glichen mit dieser Abstimmung auch aus, dass sie zuvor Ratsfrau Marie-Luise-Zimmermann bei der Vergabe der 41 Direktwahlkreise in Lohausen/Kaiserwerth/Stockum vom Thron gestoßen und damit gleichzeitig der Frauenquote von 30 Prozent einen Schlag versetzt hatten. Im Norden hatte die Basis ebenfalls gegrummelt, war die Unzufriedenheit mit der Ratsfrau größer geworden.

Nun kommt Andreas-Paul Stieber zum Zuge, der bereits als Bezirksvertreter aktiv ist.Das war es dann aber auch mit den Überraschungen bei der CDU. Markus Hösler (25), der in Pempelfort/Hofgarten die Bezirksvorsteherin Stadtmitte Sabine Schmidt bei der Urwahl gekippt hatte, setzte sich gegen Frank Weyrich durch. Und nach dem Ausscheiden Elke Homanns soll ein junges Gesicht auch in Flingern-Süd für Aufwind sorgen.

Der Bäckermeister André Simon (32) will den Minustrend für die CDU stoppen, setzt sich für mehr Grün und Sicherheit sowie ein Jugendhaus ein. "Die jungen Menschen dort brauchen Angebote", ist der 32-Jährige überzeugt.Die Granden der Fraktion wurden bestätigt. Fraktionschef Friedrich Conzen erhielt 289 Stimmen, Rüdiger Gutt übertraf ihn sogar mit 294 Stimmen. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte die CDU fast alle Direktwahlkreise gewonnen, nur drei der 37 Ratsmitglieder kamen über die Reserveliste in das Stadtparlament. Zu vergeben sind im Juni 82 Sitze, die Hälfte wird per Kandidatenwahl vergeben.

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