Schule soll erst größer werden

Wim Wenders zählt zu den bedeutendsten Filmemachern in Europa, darüber muss man nicht diskutieren. Und Bezüge zu Düsseldorf hat er auch mehr als genug. Ob man deshalb ein Gymnasium in Oberbilk nach ihm benennen soll, ist dagegen schon debattentauglich.

Es gibt zum Glück keine festen Kriterien für Namensvergaben, schön ist, wenn der oder die Patron(in) eine herausragende Persönlichkeit, gerne auch ein Vorbild für die junge Generation ist (Frauen sind da übrigens stark unterrepräsentiert). Und wenn der Name zum Profil der Schule passt. Düsseldorf zum Beispiel würde ein Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium sehr gut zu Gesicht stehen, aber doch bitte nur, wenn es auch wirklich einen musikalischen Schwerpunkt hat. An diesem Punkt hakt es bei Wenders leicht, denn natürlich ist er in erster Linie Filmregisseur, und ob dieses Genre im Schulalltag an der Schmiedestraße eine große Rolle spielt, darf man bezweifeln. Hinzu kommt, dass die Schule noch sehr jung und klein ist, gerade mal Eltern von drei Klassen können jetzt mitbestimmen. Vielleicht sollte man einfach noch ein bisschen warten, bis es mehr Jahrgänge gibt. Und ein neuer Name auf breiterer Zustimmungsbasis steht. Das kann dann durchaus auch der von Wim Wenders sein.

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