Düsseldorf Schöffe stirbt unerwartet - Stammzellen-Prozess geplatzt

Geistig schwerbehinderten Kindern aus aller Welt sind in Düsseldorf Stammzellen ins Gehirn gespritzt worden, bis die Behörden einschritten. Am Dienstag sollte das Urteil gegen eine Ärztin verkündet werden - doch dann stirbt einer der Schöffen.

Die Neurochirurgin Uta H. soll Kinder mit körpereigenen Stammzellen behandelt haben. Dabei soll es zu gefährlichen und in einem Fall tödlichen Komplikationen gekommen sein.

Die Neurochirurgin Uta H. soll Kinder mit körpereigenen Stammzellen behandelt haben. Dabei soll es zu gefährlichen und in einem Fall tödlichen Komplikationen gekommen sein.

Foto: Monika Skolimowska

Düsseldorf (dpa). Kurz vor dem Urteil ist der Düsseldorfer Prozess um eine umstrittene Stammzelltherapie wegen des Todes eines Schöffen geplatzt. Der 67-Jährige sei völlig unerwartet gestorben, teilte das Landgericht am Dienstag mit. Deswegen müsse das Verfahren im kommenden Jahr neu aufgerollt werden.

In einer Düsseldorfer Privatklinik waren geistig behinderten Patienten aus aller Welt Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen, aufbereitet und durch die Schädeldecke ins Gehirn gespritzt worden. Nach Komplikationen war ein zweijähriges Kind gestorben. Fünf Jahre später begann der Prozess gegen die behandelnde Ärztin (59) - angeklagt wegen fahrlässiger Tötung.

Der Privatklinik war Ende April 2011 von der Bezirksregierung und dem NRW-Gesundheitsministerium die Stammzelltherapie verboten worden. Die Klinik ist inzwischen geschlossen und die Betreiberfirma pleite.

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