Saxophon-Flashmob stimmt auf Jazz Rally ein

30 Profis und Hobby-Musiker spielten den Jazz-Standard „Bag’s Groove“ — im Andreas-Quartier und am Burgplatz.

Saxophon-Flashmob stimmt auf Jazz Rally ein
Foto: Judith Michaelis

Als Einstimmung auf die 26. Jazz Rally waren am Wochenende 26 Saxophonisten aus Düsseldorf und der Region von Veranstalter Destination Düsseldorf zu einer gemeinsamen Session eingeladen worden, 30 machten am Ende mit. Dass die Stuckrosen in der Eingangshalle des Andreas-Quartiers nicht von der Decke purzeln, ist schon ein Wunder. Denn der ungewöhnliche Klangkörper erzeugt beim Auftakt in der Eingangshalle des ehemaligen Land- und Amtsgerichts eine wahrhaft geballte Ladung Energie.

Erstaunlich schnell haben sich die Musiker, die sich zuvor noch nie gesehen haben, darunter Amateure und Profis, aufeinander „eingegroovt“ und jazzen den Klassiker „Bag´s Groove“, der zum Jazz-Standard gehört. Zur hörbar hellen Freude des begeisterten Publikums.

Eine lediglich wenige Minuten dauernde Einführung und Probe geht der Session — eine Art Saxophon-Flashmob — voran. Ein paar Anweisungen von Reiner Witzel, künstlerischer Leiter der Session, („Nicht alle spielen drauf los! Ich guck’ euch an und ihr spielt nacheinander die Töne!“), ein „Freiwillige-Vor“-Intermezzo für die Auswahl der Soli und dann folgt ein Schnelldurchgang. Die, die sich das Solieren nicht zutrauen, spielen einfach im Background mit. Schließlich heißt es: Einmal Luft holen, Schweiß abwischen und los geht’s! „Das habt ihr gut hingekriegt“, lobt Reiner Witzel anschließend, selber mindestens genauso aufgeregt, wie die 26 Musiker. „Das war ein buntes Gemisch und für mich in der Größe auch eine Premiere“, verrät Witzel im Nachhinein und betont: „Schön, dass es in Düsseldorf so viele Saxofonisten gibt und dass sie das so gut umgesetzt haben.“

Einer der Musiker, Hannes Hartwig, der regelmäßig mit sechs, sieben Hobby-Saxophonisten spielt, zeigt sich begeistert: „Das hat total Spaß gemacht“. Carlo Majer ist mit zwölf Jahren der jüngste Teilnehmer. Souverän mischt der Schüler aus Flingern, der erst seit knapp zwei Jahren Saxophon spielt und das Stück in zwei Tagen einstudiert hat, sogar in der vorderen Reihe mit. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, verrät Carlo, der vorab doch etwas aufgeregt gewesen sei, wie er einräumt. Die Teilnahme habe er seinem Vater zu verdanken, der von dem Aufruf in der Zeitung gelesen habe.

„Das war supertoll“, freut sich auch die Teilnehmerin Kristin Trostmann ziemlich überwältigt und aufgeregt. Die Späteinsteigerin - sie kam mit 35 zum Saxophonspielen - verrät: „Ich spiele zwar schon seit zehn Jahren Alt-Saxophon in einem Blasorchester, aber ich mache das sonst nicht: improvisieren.“

Birgit Riepe, Mitglied der Clara-Schumann-Bigband, war schon bei der Jazz-Rally dabei. Auch sie freut sich nach der Session: „So ein kraftvoller Klangkörper, wo so viele zusammen musizieren, macht viel Freude,“ sagt sie. Nach der Vorstellung im Andreas-Quartier ziehen die 26 Musiker jazzend und mit einem Tross aus Zuschauern im Schlepptau zu ihrer nächsten Session am Burgplatz.

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