Sanierung vieler S-Bahnhöfe wird um Jahre verschoben

Land und Bahn streiten sich, die Düsseldorfer haben das Nachsehen: Der Zeitplan für die Erneuerung der Stationen ist nicht zu halten.

Düsseldorf. Die gute Nachricht kam Ende 2008: Bahn und Land werden endlich die vielen maroden Düsseldorfer S-Bahnhöfe auf Vordermann bringen. Lange genug hat es gedauert: Bei einem ersten Sanierungsprogramm war die Landeshauptstadt leer ausgegangen. Nun hieß es, die 13 schlimmsten Stationen würden für 35 Millionen Euro erneuert. Vorgabe: Bis 2013 sollen die Arbeiten an allen Bahnhöfen mindestens angefangen haben.

Doch dieser Zeitplan ist offenbar nicht mehr zu halten. Auf WZ-Anfrage sagte ein Bahn-Sprecher: „Es kann nach derzeitiger Einschätzung zu Terminverschiebungen kommen. Diese Fakten wurden in Gesprächen mit dem Land und den Zweckverbänden ausführlich erörtert.“ Zwei Gründe werden genannt: Zum einen sind mehrere Sanierungen im Zuge des Konjunkturpaketes vorgezogen worden, dadurch sei es zu Kapazitätsengpässen gekommen, zum anderen fehle es schlicht an Ingenieuren.

Dem Land schmeckt das nicht. Horst Becker, Staatssekretär für Verkehr, äußert sich deutlich: „Die DB hat bereits zwei Mal Verzögerungen bei zahlreichen Vorhaben mitgeteilt. Das muss sich ändern. Ich erwarte, dass die Bahn zügig einen aktualisierten Zeitplan vorlegt — und dabei darstellt, wie sie die Planung realisieren kann, alle Vorhaben bis 2013 mindestens zu beginnen.“

Die Antwort scheint indes schon klar zu sein: Sie kann es nicht, wenigstens nicht vollständig. Nach WZ-Infos werden acht der 13 Stationen, die im Programm enthalten sind, mehrere Jahre zurückgestellt. Im Zeitplan bleibt demnach nur die Erneuerung der Stationen Eller, Eller-Süd, Hellerhof, Rath und Rath-Mitte.

Um wie lange sich die Erneuerung der anderen Bahnhöfe verzögert, ist unklar. Bahn und Land verhandeln. Aber es zeichnet sich ab, wo es besonders lange dauern wird: Die Station Reisholz wird zurückgestellt, weil sie für den geplanten RRX verlegt werden muss. Und auch die Sanierung des Bilker Bahnhofs wird noch lange auf sich warten lassen. Wie berichtet, gibt es beim geplanten Ausbau zum Regionalbahnhof (dafür ist ein zweiter Bahnsteig nötig) eine Finanzierungslücke. Verkehrsdezernent Stephan Keller hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben: „Wir versuchen unter Einbindung des VRR, eine Lösung zu erreichen.“ Für alle anderen betroffenen Stationen bleibt nicht mehr übrig als das Prinzip Hoffnung. Darin übt sich auch Andreas Hartnigk, Vorsitzender des Verkehrsausschusses: „Die Verschiebungen sind nicht schön, aber die Hauptsache ist, dass überhaupt saniert wird.“

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