Rotlicht-Prozess: Anwälte beklagen Versorgung der Angeklagten

Düsseldorf (dpa). Im Prozess um den Düsseldorfer Rotlichtskandal haben Anwälte die Essensversorgung der inhaftierten Angeklagten kritisiert.

Einer der Angeklagten habe weder Abendbrot noch Frühstück bekommen, sondern nur ein Lunchpaket mit einem Stück Obst und einem Toastbrot, kritisierte einer der Anwälte am Dienstag. Ihm gehe es nicht gut und er sei unterzuckert. Er habe die Verpflegungssituation „überrascht zur Kenntnis genommen“, sagte der Vorsitzende Richter Markus Fuchs. Er werde sich beim Gefängnis um Abhilfe bemühen.

Am zweiten Verhandlungstag gelang es der Strafkammer, die Personalien der Angeklagten festzustellen. Die vier Frauen und fünf Männer sind zwischen 26 und 48 Jahre alt. Der Prozess soll am kommenden Montag fortgesetzt werden. Der für Freitag vorgesehene Prozesstag wurde abgesetzt.

Die Anklageschrift konnte bislang nicht verlesen werden. Das Gericht muss noch über zwei Befangenheitsgesuche und einen Aussetzungsantrag der Verteidiger entscheiden. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat die Rotlicht-Größe Thomas M. und acht weitere Beschuldigte - Gesellschafter, Wirtschafter, Servicekräfte und Prostituierte - angeklagt. Sie sollen mit K.o.-Tropfen und anderen Mitteln reihenweise Freier betäubt und dann ihre Kreditkarten geplündert haben. Insgesamt gut 300 000 Euro sollen so erbeutet worden sein.

Für den Mammut-Prozess mit rund 90 Zeugen sind 93 Verhandlungstage angesetzt. Die Anklage wirft den Angeklagten in wechselnder Beteiligung Betrug, schwere Körperverletzung, Vergiftung, räuberische Erpressung und Raub vor.

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