Rotlicht-Alarm in der Altstadt

Allzu freizügig soll es im Kuhstall zugehen. Eine Stange ist Stein des Anstoßes.

Düsseldorf. Im ehemaligen Weißen Bären an der Bolkerstraße betreibt Frank Engel seinen Szene-Treff für gepflegte Rockmusik. Vor einigen Monaten hat er auch das Nachbarlokal übernommen und es Kuhstall getauft. Dort geht es bayerisch-deftig zu. Zu deftig, findet Dirk Schaper, der Vorsitzende der Altstadtgemeinschaft und hat Engel einen blauen Brief geschrieben. Auch das Ordnungsamt ist alarmiert.

Ausgangspunkt der Empörung ist eine Stange, die im Kuhstall steht. Offenbar - so Frank Engel - ein wichtiges Element der Statik. Allerdings wird sie auch von spärlich bekleideten Damen benutzt, die daran Turnübungen vollführen. Schaper: "Eine Frau soll auch mit einer Gummischlange hantiert haben."

Während der Gastronom beteuert, dass es sich bei den Damen um ganz normale Gäste gehandelt haben soll, sieht Schaper hier die Grenze des Erlaubten überschritten: "Laut Bebauungsplan sind Vorführungen, die der sexuellen Befriedigung dienen und Sex-Shops in der gesamten Altstadt nicht gestattet. Da ist die Grenze vom Ballermann zur Reeperbahn schnell überschritten."

Auch das Ordnungsamt hat die Stange fest im Blick. "Wir haben dort bereits mehrfach Kontrollen durchgeführt und werden das auch weiter tun", so Herbert Windhövel, der Referent des Ordnungsdezernenten. Es soll sich allerdings nicht um eine bezahlte Animation handeln: "Wir konnten nicht feststellen, das dort Strip-Shows organisiert werden." Letztendlich habe man nicht ausschließen können, dass sich hier tatsächlich ganz normale Kuhstall-Besucherinnen ausleben.

"Was da passiert, ist Geschmackssache", findet Isa Fiedler, die Sprecherin der Altstadtwirte. Sie habe Informationen, dass nicht nur an der Stange, sondern auch vor dem Lokal Vorführungen stattfinden: "Die Gefahr ist einfach, dass andere Wirte das nachmachen und die Altstadt einen Ruf bekommt, den niemand haben will."

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