Christopher Street Day Rosenmontagswagen soll Düsseldorfer CSD anführen - Streit beendet

Auch in diesem Jahr wird es nur einen Christopher Street Day (CSD), das große Straßenfest für Schwule und Lesben samt Demonstration, in Düsseldorf geben. Der Konkurrenzverein gibt seine Pläne für eine zweite große Veranstaltung auf.

Christopher Street Day: Rosenmontagswagen soll Düsseldorfer CSD anführen - Streit beendet
Foto: Sergej Lepke

Alles bleibt beim alten — zumindest mehr oder weniger: Auch in diesem Jahr wird es nur einen Christopher Street Day (CSD), das große Straßenfest für Schwule und Lesben samt Demonstration, in Düsseldorf geben. Und das wird, wie auch in den vergangenen Jahren, vom CSD-Verein rund um Kalle Wahle organisiert.

Nach der Veranstaltung im vergangenen Jahr war es zum Streit in der Szene gekommen. Frank Wesoly, Betreiber des mittlerweile geschlossenen Szenelokals „Kammer“ in der Altstadt und jahrelanger Betreiber der Tanzbühne auf dem CSD, hatte sich mit Wahle entzweit und einen eigenen Verein gegründet. Wesoly hatte es sich zum Ziel gemacht, einen eigenen CSD auf die Beine zu stellen, weil er und seine damals rund 30 Mitstreiter mit Wahles etabliertem CSD nichts mehr zu tun haben wollten. Doch dieser Plan ist nun offenbar geplatzt — gegenüber der WZ erklärte Frank Wesoly, mittlerweile zweiter Vorsitzender des Vereins, jetzt: „Es wird keinen von uns organisierten CSD geben.“ Sein Verein mit dem Namen „Pride Düsseldorf“ habe aber mittlerweile rund 70 Mitglieder und wolle andere kleinere Veranstaltungen auf die Beine stellen, dem von Wahles Verein organisierten CSD aber keine Konkurrenz machen.

CSD-Parade in Düsseldorf
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Das Datum dafür steht unterdessen schon fest: vom 1. bis zum 3. Juni feiert die schwul-lesbische Szene unter dem Motto „Die Welt gehört uns allen“. Auch wenn Schwule und Lesben mittlerweile heiraten können, gäbe es noch immer viel zu tun, sagt Kalle Wahle: „An vielen Arbeitsplätzen haben Homosexuelle immer noch mit Anfeindungen zu kämpfen, auf dem Schulhof ist ,Schwuchtel’ noch immer ein Schimpfwort und die Meinungen vieler Religionsgemeinschaften sind immer noch sehr rückständig.“ Dagegen gelte es anzukämpfen.

Bei der Demonstration am CSD-Samstag ist dieses Mal ein besonderer Wagen dabei: Die Karnevalsgruppe der „Spiesratze“ hatte sich die Öffnung der Ehe beim Rosenmontagszug als Motto gewählt (aus „Jeck erst recht“ wurde „Jetzt erst recht“, das Motto des CSD im vergangenen Jahr) und ihren Wagen dementsprechend gestaltet: An den Seiten sind schwule und lesbische Paare in großen Herzen abgebildet, vorne ziert die Fassade des Reichstags den Wagen — davor steht ein Priester mit erhobenem Zeigefinger. „Wir fanden den Wagen so genial, dass wir die Karnevalisten gebeten haben, den Wagen bis zum Sommer aufzuheben und uns dann auszuleihen“, sagt Wahle. Nun sollen prominente Gäste und Politiker bei der Demonstration auf diesem Wagen durch Düsseldorf fahren.

CSD-Pride-Parade in Köln
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