Letztes Jahr spielten die Lords anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens das erste Mal im Sportvereinsheim an der Eckenerstraße. René Jaeger war es, der die glorreiche Idee hatte, die Oldie-Band könne doch in Unterrath auftreten. Nach überragender Resonanz seitens des Publikums im letzten Jahr war es klar, dass es auch 2010 ein Konzert gibt.

Tatsächlich hat es der vierköpfigen Gruppe so gut auf der Bühne der Sporthalle gefallen, dass sie angekündigt haben, bis zur Rente jedes Jahr ein Weihnachtskonzert im TuS Nord-Heim zu geben. In ironischer Übertreibung ist dann sogar schon mal zu hören, der schönste Tod für die Musiker wäre es, auf der Bühne zu sterben.

Die zwischen 65 und 70 Jahre alten Herren ziehen auch in diesem Jahr 300 Anhänger zwischen 17 und 70 Jahren an. Moritz Schubert ist 19 und absolut fasziniert von der Energie der in die Jahre gekommenen Gruppe: "Letztes Jahr wurde ich von meiner Mutter mitgeschleppt, dieses Jahr bin ich freiwillig mitgekommen", sagt Moritz, der ein echter Fan geworden ist.

Die Stimmung sei besser als auf Konzerten, zu denen er mit Gleichaltrigen gehe. Und tatsächlich geht das Publikum ausgelassen mit. Die Band macht kaum Worte, sondern lässt einfach ihre Musik sprechen.

The Lords hatten während der sechziger Jahre Chart-Erfolge und gaben in dieser Zeit manchmal über 300 Konzerte im Jahr. Nun sind sie bereits im würdigen Rentenalter und spielen immer noch geschätzte 100 Gigs pro Jahr europaweit. Die alten Fans sind geblieben und neue, junge nachgekommen. Diese Mischung ist es, die die einzigartige Stimmung auf dem Weihnachtskonzert ausmacht.

Das finden auch Ruth und Norbert Hanke, die sich fest vorgenommen haben, alle Konzerte der "Lords" im Vereinsheim vom TuS Nord zu sehen. Das wird ja noch so lange sein, bis die Band den offiziellen Ruhestand einläutet. Aber wer den wilden und langen Auftritt am Samstagabend erlebt, der ahnt, dass bis dahin noch viel Zeit vergehen wird.