RKW und die Spuren in der Stadt

Die Architekten des Büros Rohde, Kellermann, Wawrowsky feiern in diesem Jahr ihren 60.Geburtstag.

Düsseldorf. Vor 60 Jahren machte sich Helmut Rhode selbstständig, nachdem er zuvor bei Helmut Hentrich gearbeitet hatte. Beide Architekten bestimmten den Stil im Nachkriegs-Düsseldorf, Hentrich mit dem Dreischeibenhaus und Rhode mit dem "Haus am Seestern", dem ersten Büro ohne Wände.

Beide gründeten große Architekten-Gemeinschaften. Hentrichs Büro HPP entstand vor 61 Jahren. Aus Rhodes Büro wurde RKW, das trotz seines 60-jähriges Jubiläums jung geblieben ist, wie der ovale Bau für die Gemeinschaftshauptschule in Benrath beweist: Eine moderne Landmarke im Süden der Stadt.

RKW ist die Abkürzung für die Architekten Rhode, Kellermann, Wawrowsky. Gründungsmitglied Friedel Kellermann (75) hat die Höhen und Tiefen der Branche erlebt, den Boom mit den Warenhäusern und den nach der Wiedervereinigung, als das Büro 400 Mitarbeiter hatte.

Es kamen Rezessionen, Ölkrisen und die Baukrise von 2000/ 2001. "Mit viel Geschick haben wir das große Schiff durch die Wogen gefahren", sagt er. Auch jetzt noch beträgt der Umsatz rund 30 Millionen Euro im Jahr. Die Immobilien selbst haben einen Wert von 650 Millionen Euro im Jahr.

RKW stand bislang für Büro- und Geschäftshäuser, Städtebau und Sportarenen. Die Zeiten, da die Firma ein Kaufhaus nach dem anderen für Horten, Hertie und Karstadt baute, gehören der Vergangenheit an. Eines der letzten Projekte war das Sevens an der Kö. Heute besteht die Hauptaufgabe in der Sanierung alter Häuser wie dem Rathaus in Mülheim oder der Immobilien-Sanierung der Bundesversicherungsanstalt.

Noch immer werden in Düsseldorf 240 Mitarbeiter, darunter 200 Architekten, beschäftigt. Es gibt Niederlassungen in Leipzig, Frankfurt, Berlin, Danzig, Moskau und Warschau. In Danzig baut RKW die Baltic Arena für die Fußballeuropameisterschaft 2012 und ein Hotel an der Ostsee. Zum Festakt am Donnerstag im Rathaus wird der Danziger Stadtpräsident Pawel Adamowicz erwartet.

Der Büromarkt schwächelt, dennoch beginnt RKW das neue Orrick-Haus (ehemals Zürichhaus) am Grabbeplatz für den Bauherrn NPC und das Kaiser Carée für die Lanber GmbH anstelle der WestLB an der Reichsstraße. Das Hofgartenpalais ist fertiggestellt. Im Übrigen baut RKW Wohnungen mit dem Investor Ralf Schmitz, wobei die Neubürger dem Investor und seinem Architekten die klassisch hohen Räume in klassizistischen Häusern aus der Hand reißen.

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