Rheinbahn soll die Radstation anschieben

Bislang nutzen erst wenige Menschen den Fahrradparkplatz am Bahnhof. Jetzt soll die Rheinbahn helfen.

Düsseldorf. Es gibt sie schon seit September, doch ausgelastet ist sie noch nicht: die Radstation am Hauptbahnhof. Betreiber ist die Zukunftswerkstatt (ZWD), eine hundertprozentige Stadttochter zur Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen - 20 von ihnen arbeiten derzeit als geringfügig Beschäftigte in der Radstation.

Sie bietet Platz für 500Fahrräder, die von ihren Besitzern kostengünstig abgestellt werden können, 24 Stunden am Tag. "Allerdings parken derzeit nur etwa 150Leute täglich ihr Rad bei uns", sagt Marc Huhn, stellvertretender Leiter der Station. Erst 86Radler verfügen über eine Jahreskarte, die schon für 70Euro zu haben ist - die anderen Nutzer kaufen sich Tages- oder Wochentickets.

Problematisch für die Gewinnung neuer Kunden ist etwa die versteckte Lage der Station am Bertha-von-Suttner-Platz. Wer aus der Innenstadt kommt, muss einen Umweg fahren oder sein Rad durch den Hauptbahnhof schieben. Hinzu kommt, dass nach wie vor keine Hinweisschilder den Weg zur Station zeigen - weder im Bahnhofsinneren noch auf dem Konrad-Adenauer-Platz.

Damit mehr Radfahrer angelockt werden, kooperiert die Radstation daher jetzt mit der Rheinbahn: Im Februar können alle Rheinbahnkunden ihr Fahrrad kostenlos in der Station abstellen. Dazu ist es nicht notwendig, ein Monatsticket oder ein Abo zu besitzen: "Ein Einzelfahrschein genügt", erklärt Sprecherin Heike Schuster. "Er sollte nur nicht uralt sein."

Rheinbahn und ZWD kooperieren schon seit 2004 miteinander - etwa durch die Beschäftigung von Fahrgastbetreuern, denen eine Perspektive zum Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt gegeben werden soll. "Ganz allgemein ist die Radstation aber einfach ein idealer Partner für uns", meint Schuster. Wer Bus und Bahn fahre, sei umweltfreundlich unterwegs. "Und das kann durchs Radfahren optimal ergänzt werden", sagt Schuster. "Deshalb helfen wir gerne bei der Werbung für die Radstation." Auch Marc Huhn hofft, dass ihm das Schnupperangebot neue Kunden bringt, denn die Kosten dafür trägt die Radstation. "Wir sind zwar mit den bisherigen Zahlen recht zufrieden", sagt der gelernte Zweiradmechaniker. "Als wir im September gestartet haben, war die Fahrradsaison ja gerade zu Ende. Aber Luft nach oben ist natürlich noch." Er setzt auf den Frühling, wenn viele Menschen ihr Fahrrad wieder aus Kellern und Garagen holen. "Und in unserer Werkstatt machen wir auch jedes Rad wieder fit für die neue Saison."

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