Rheinalleetunnel wird sicherer

Bis 2009 wird die Röhre in Oberkassel auf den gesetzlich geforderten Stand in Sachen Brandschutz und Signaltechnik gebracht.

Düsseldorf. Das Flammeninferno im Mont Blanc-Tunnel im März 1999, das ähnliche Unglück im Tauern-Tunnel nur zwei Monate später und die Brandkatastrophe im Gotthard-Tunnel 2001 (insgesamt über 60 Tote) - Ereignisse, die das Thema Tunnelsicherheit in ganz Europa in den Fokus des Gesetzgebers gebracht hat.

Das Ergebnis ist in Deutschland ein Regelwerk, das mit einem Wortungetüm benannt wurde: Die "Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunnel", kurz RABT, regeln, wie ein deutscher Tunnel in Sachen Sicherheit ausgestattet sein muss.

Die beiden städtischen Straßentunnel in Düsseldorf erfüllten von dieser Richtlinie fast nichts. Eine miserable Note im ADAC-Tunneltest für die Röhre unter der Rheinuferpromenade war dann der letzte Anstoß, in Sachen Sicherheit nachzurüsten. Jetzt kommt die nächste Dauerbaustelle: Ab kommenden Montag wird der Rheinalleetunnel in Oberkassel auf den neuesten Stand gebracht.

Bislang ist in der Röhre aus dem Jahr 1969 fast nichts zu finden, was die RABT fordert. Weder Brandschutztüren, noch ausreichende Fluchtwegbeschilderung oder helle Beleuchtung. Es gibt nicht mal Brandmelder. "Die Dinge, die für die Selbstrettung der Menschen im Tunnel wichtig sind, werden deshalb jetzt in einer Sofortmaßnahme nachgerüstet", erklärt Andrea Blome, die Leiterin des zuständigen Amtes für Verkehrsmanagement.

Für die Autofahrer sind das erst mal schlechte Nachrichten: Während der Bauphasen muss zunächst jeweils eine der beiden Fahrspuren gesperrt werden. Stadtauswärts wird das von 6 bis 15 Uhr geschehen, stadteinwärts von 10 bis 19 Uhr - also außerhalb der Stoßzeiten. Während der zweiten Bauphase Anfang 2008 werden feste Baustellenabsperrungen eingerichtet, allerdings sollen dann durch Verschwenkung und Verengung jeweils zwei Fahrspuren pro Richtung erhalten bleiben. Blome: "Wir erwarten keinen nennenswerten Ausweichverkehr durch Oberkassel."

Bau Im Mai 1967 wurde begonnen, der Rohbau stand im Oktober 1968. 1969 folgte der technische Ausbau der Röhre, am 16. Oktober 1969 wurde er dem Verkehr übergeben. Kosten damals: 39 Millionen Mark.

Zahlen Der Rheinalleetunnel ist 650 Meter lang, dazu kommen noch 400 Meter Zufahrt im Osten und 130 Meter im Westen. Der Tunnel hat je zwei Fahrspuren mit vier Metern Breite.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort