Düsseldorf Reitzensteinkaserne: Anwohnerärger über Straßenplanung

Die Umgestaltung der Verkehrsführung auf dem Wohngelände der ehemaligen Reitzensteinkaserne stößt auf Skepsis.

Düsseldorf: Reitzensteinkaserne: Anwohnerärger über Straßenplanung
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Idyllisch geht es zu an diesem Sonntagnachmittag in der Gartenstadt. Hat man die Baustellen passiert, trifft man auf Spaziergänger und Familien, die sich auf den Grünflächen austoben. Doch es gibt Diskussionsbedarf. Die Stadt plant eine neue Verkehrsführung und Anwohner beschweren sich über die schlechten Einkaufsmöglichkeiten. Zwischen Heinrichstraße im Westen und Lenaustraße im Osten erstreckt sich die Gartenstadt im Stadtteil Mörsenbroich. Rund 1200 Wohneinheiten sind auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne geplant. Viele der modernen Doppelhaushälften, Stadtvillen und Mehrfamilienhäusern stehen bereits. Weitere sind im Bau. Die verbleibende freie Fläche gegenüber des Supermarktes wird laut Stadt mit weiteren Stadtvillen bebaut.

„Es wird weiterhin drei Zufahrtsmöglichkeiten in das Wohngebiet geben“, sagt Ruth Orzessek-Kruppa. Die Leiterin des Stadtplanungsamts erklärt, dass die Einfahrt an der Straße Zur Alten Kaserne als Hauptzufahrt dienen solle. Diese Einfahrt sei gut ausgebaut und liegt unweit des geplanten Supermarktes. Die Zufahrt in die Ludwig-Beck-Straße sowie die Straße In der Gartenstadt seien weiterhin als „zusätzliche Ventile“ wichtig. „Es gab bei der Planung die Befürchtung, dass Schleichverkehr durch das Wohngebiet entsteht, wenn es viel Verkehr auf den umliegenden Straßen gibt.“ Die Gartenstadt solle jedoch möglichst nur von Anwohnern befahren werden. Nur in Ausnahmen wie einer Straßensperre, könne der Verkehr durch das Wohngebiet geleitet werden, erklärt die Leiterin des Stadtplanungsamts. Deshalb sei bereits im Bebauungsplan ein zusätzlicher Umweg festgehalten.

Von der Ludwig-Beck-Straße kommend kann in Zukunft nicht mehr rechts Richtung Supermarkt abgebogen werden. An dieser Stelle steht dann eine Begrenzung. Autofahrer müssen eine zusätzliche Schleife durch die Straße Zur Weide fahren. Das sind zusätzliche 700 Meter Wegstrecke.

Da hier viele Familien wohnen, sehen das manche Anwohner kritisch. „Es gibt viele Nachbarn, die sich über diese Verkehrsführung ärgern“, berichtet Anwohnerin Monika Krahl. Bereits jetzt hat sie den Eindruck, dass insbesondere Anwohner die Gartenstadt befahren. Ruth Orzessek-Kruppa hat keinen Unmut seitens der Bewohner erfahren, sagt sie. „Wir haben diese Verkehrsführung bereits im Bebauungsplan konzipiert.“

Außerdem sei es eben das Ziel, die Straße besonders unattraktiv für Abkürzungen zu machen, so dass kaum Verkehr entsteht. „Die Straßen sind eng, es gibt keine Möglichkeit, schnell zu fahren.“ Ein genauer Zeitpunkt für die Umsetzung steht noch nicht fest. „Sobald keine Baustellenfahrzeuge mehr die Straße nutzen, wird die Verkehrsführung umgestaltet“, sagt Orzessek-Kruppa.

Eine Anwohnerin berichtet von dem Gerücht, es gäbe in Zukunft Einbahnstraßen und dadurch nur noch eine Zufahrt. „Einbahnstraßen sind lediglich für kleinere Nebenstraßen geplant“, dementiert die Leiterin des Stadtplanungsamts.

„Es ist wirklich schwierig, hier einzukaufen“, ärgert sich ein Vater. Immer wieder beschweren sich Anwohner über die fehlenden Einkaufsmöglichkeiten. Das Gebäude des Supermarktes samt Parkplatz steht bereits, allerdings umzäunt. Ein Ehepaar steht davor. „Wir schauen, wie weit der Supermarkt ist. Wir wohnen außerhalb der Gartenstadt, doch freuen uns sehr, wenn wir hier einkaufen können.“ Dieser Traum geht voraussichtlich bald in Erfüllung. Ein Rewe-Markt wird in die Gartenstadt kommen, bestätigt eine Sprecherin des Unternehmens. Geplant sei er für Mitte Mai. „Es wäre schön, wenn hier eine Kneipe hinkommt“, findet ein Spaziergänger. Ein Restaurant war auch tatsächlich im Bebauungsplan vorgesehen. „Wir von der Stadt hätten uns das gewünscht“, berichtet Ruth Orzessek-Kruppa. Dieser Plan werde nun wohl nicht umgesetzt.

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