Razzia gegen Hells Angels: Polizei findet Waffen

Rund 250 Polizisten stürmten das „Red Pearl“. Sie fanden viele Anhänger der Hells Angels und Waffen.

Düsseldorf. 250 Polizisten haben am Montagabend das „Red Pearl“ an der Heyestraße in Gerresheim gestürmt. Die Kneipe im alten Luftschutzbunker hat im Sommer eröffnet, sie gehört dem Motorradclub „Clan 81“, der nach eigener Aussage den Hells Angels nahesteht. Tatsächlich waren laut Polizei alle 86 Gäste des Lokals, die bei der Razzia angetroffen wurden, Mitglieder der Rockerbande oder Unterstützer.

Laut Kriminaloberrat Roland Wolff kamen diese aus Krefeld, Leverkusen — aber auch aus Düsseldorf. Es waren bekannte Straftäter dabei, einer wurde aktuell mit Haftbefehl gesucht wegen einer nicht gezahlten Geldstrafe. Aber auch „völlig unbekannte Gesichter“, so Wolff, der den Großeinsatz leitete. „Wir haben die Szene aufgehellt.“ Und dies sei erklärtes Ziel der Aktion gewesen: „Wir wollten einen Überblick bekommen, welche Personen sich in diesem Lokal aufhalten“, erklärt Wolff.

Denn: In den vergangenen Monaten habe man beobachtet, dass Mitglieder des Langenfelder Angel-Chapters „Midland“ sich „regelmäßig in Düsseldorf“ trafen. Die aktuellen Vorfälle in NRW (siehe Kasten) seien nicht Grund für die Razzia, sie sei vielmehr „lange geplant“ gewesen.

Allerdings ist aus Sicht der Polizei möglich, dass das Treffen in Gerresheim anlässlich der neuen Zusammenstöße mit den feindlichen Bandidos stattfand. „Man saß offensichtlich nicht zum Feiern zusammen“, sagt Kriminaloberrat Wolff. Und: Es wurden zahlreiche Waffen gefunden. Drei Teleskopschlagstöcke, einen Baseballschläger, eine 50 Zentimeter lange Stahlrute, einen Holzschlagstock, zwei Axtstiele, sechs Klappmesser, Quarzsandhandschuhe und Pfefferspray sowie Knallkörper stellten die Beamten sicher.

„Das sind alles Gegenstände, die man für körperliche Auseinandersetzungen nutzt“, erklärt Wolff. Zwar gebe es keine Hinweise, dass der Bandenkrieg aktuell auch in Düsseldorf aufflammen könnte — allein weil die Bandidos in der Stadt nicht aktiv sind. „Aber man kann es nie ausschließen“, sagt Wolff. „Wir fahren deshalb eine Null-Toleranz-Strategie.“

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