Prügel-Attacke wegen Milchpulver bei Rossmann

Ein Chinese schlug an der Kasse mit einem Sparschwein zu. Die Verkäuferin wurde dabei schwer verletzt. Nun steht der Mann vor Gericht.

Prügel-Attacke wegen Milchpulver bei Rossmann
Foto: dpa

Düsseldorf. Drei Päckchen Milchpulver wollte ein Chinese im Dezember vergangenen Jahres bei Rossmann an der Friedrichstraße kaufen. Doch die Verkäuferin weigerte sich, ihm die Ware zu geben. Es gebe eine Abweisung der Geschäftsleitung, Milchpulver an Chinesen nur unter Auflagen zu verkaufen. Der 31-Jährige rastete völlig aus. Er nahm ein Sparschwein und einen Warentrenner von der Theke, schlug damit auf den Kopf der 25-Jährigen ein, die nach der Attacke zwei Tage im Krankenhaus verbrachte. Wegen gefährlicher Körperverletzung musste sich der Hausmann am Dienstag vor dem Amtsgericht verantworten.

„Das ist nicht normal. Eigentlich bin ich ein freundlicher Mensch“, erklärte der Angeklagte in der Verhandlung. Er sei mit seiner Frau einkaufen gegangen und habe bei Rossmann drei Päckchen Milchpulver für seine Nichte kaufen wollen. Die Verkäuferin habe dann gefragt, ob er eine Geburtsurkunde des Kindes dabei habe. Die hatte er nicht.

Danach habe die 25-Jährige andere Kunden einfach weiterbedient und kassiert: „Sie war sehr unfreundlich.“ Er räumte ein, dann das Sparschwein genommen und damit geworfen zu haben. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solche Verhalten in einem chinesischen Geschäft normal ist“, konstatierte die Amtsrichterin.

Die Verkäuferin sagte als Zeugin aus, dass es eine Anweisung der Geschäftsleitung gebe, Milchpulver nicht einfach an Chinesen zu verkaufen: „Wir sollen fragen, ob das Kind schon sechs Monate alt ist.“ Der Angeklagte sei zusammen mit seiner Frau in den Drogeriemarkt gekommen. Die sei damals schwanger gewesen. Darum war es ihr völlig klar, dass die Babynahrung nicht für die Familie bestimmt gewesen ist. Mit einer Beule und Kopfschmerzen wurde die Frau nach der Attacke ins Krankenhaus eingeliefert.

Wie Rossmann-Sprecher Josef Lange erklärte, gebe es von der Vertriebsleitung keine Anweisung, beim Kauf von Milchpulver Geburtsurkunden zu verlangen: „Allerdings hatte Rossmann schon vor einiger Zeit, wie auch viele andere Märkte, eine Beschränkung auf drei Stück bei der Abgabe von Milchnahrung eingeführt. Aktuell liegt die Beschränkung bei sechs Packungen für Michnahrung von Aptamil und Hipp.“ Andere Marken seien davon nicht betroffen Hintergrund ist, dass Milchpulver teilweise in großen Mengen nach China verkaudt wird.

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