Prozess um Prügel-Nacht in Eller

Drei Männer waren am 2. Oktober nachts schwer verletzt worden. 20-Jähriger soll Baggerfahrer fast totgeschlagen haben.

Prozess um Prügel-Nacht in Eller
Foto: Sergej Lepke

Zwischen den Taten am 2. Oktober vergangenen Jahres lag nur eine Viertelstunde. Drei Männer wurden an den S-Bahnhöfen in Eller-Süd und Eller-Mitte brutal zusammengeschlagen. Zunächst hatte die Polizei vermutet, dass es sich um die gleichen Täter handeln könnte. Doch zwei Tage später wurde ein 20-Jähriger festgenommen, der nicht an beiden Tatorten gleichzeitig gewesen sein konnte. Er muss sich seit gestern wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten. Der Mann soll einen Baggerfahrer so schwer verletzt haben, dass er sein Leben lang behindert sein wird.

Das 32 Jahre alte Opfer wollte sich mit Freunden in der Stadt treffen. Am S-Bahnhof Eller-Mitte stand eine Gruppe junger Männer direkt vor dem Fahrplan: „Ich habe einen nur gefragt, ob sein Vater Glaser ist. “ Daraus entwickelte sich ein Streit: „Ich wurde von sechs oder sieben Personen umstellt, die aggressiv waren. Ich fühlte mich bedroht.“ Der Baggerfahrer holte einen Schlagstock heraus, den er zur „Eigensicherung“ immer mit dabei hatte.

Den soll der Angeklagte ihm weggenommen haben, um dann selbst mit dem Stock zuzuschlagen. Außerdem soll er den 32-Jährigen vor den Kopf getreten haben, als er schon am Boden lag. Der Baggerfahrer konnte sich nicht mehr daran erinnern, wer ihn so übel zugerichtet hat: „Ich habe mich dann noch vor den Bahnhof geschleppt und bin dort zusammengebrochen.“ Seit der Tat ist das Opfer linksseitig gelähmt und hat eine Metallplatte im Kopf. Der Angeklagte räumte ein, den Schlagstock genommen zu haben, bestritt aber alle anderen Vorwürfe.

Die zweite Prügelei, bei der zwei Männer schwer verletzt wurden, konnte nie aufgeklärt werden.

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