Prozess: Statt in die Küche ging es ins Bordell

Einer jungen Rumänin wurde ein Job in einem Restaurant versprochen. Doch stattdessen musste sie als Prostituierte arbeiten. Drei Angeklagte stehen nun vor Gericht.

 Symbolbild

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Foto: Daniel Reinhardt

Auf einen Job in der Küche eines Restaurants hatte eine junge Rumänin gehofft, als sie vor zwei Jahren nach Deutschland kam. Stattdessen musste sie mehrere Monate als Prostituierte arbeiten, wurde angeblich auch geschlagen und vergewaltigt. Seit gestern müssen sich zwei 20 und 32 Jahre alte Männer und eine 27-jährige mutmaßliche Komplizin wegen Zuhälterei vor dem Landgericht verantworten.

Die Angeklagten, die ebenfalls aus Rumänen stammen, sollen dem Opfer sofort nach der Ankunft die Papiere abgenommen haben. Bereits zwei Tage später sei die Frau in ein Bordell nach Kaarst gebracht worden. Der 32-Jährige soll sie mit einem Klappmesser bedroht haben. Wenn die Frau nicht in dem Club arbeite, werde er ihre Kinder in Rumänien umbringen. Aus Angst willigte das Opfer ein.

In der Folgezeit soll die Frau nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sexuell ausgebeutet worden sein. Bis zu 17 Stunden musste sie in dem Bordell arbeiten. Innerhalb von sechs Wochen hat die Frau rund 14 000 Euro eingenommen. Das Geld soll der Zuhälter fast komplett für sich behalten haben.

Als die Rumänin sich mit einem Freier aus den Niederlanden anfreundete, seien die Angeklagten misstrauisch geworden. Das Opfer musste den Club in Kaarst verlassen und stattdessen in Düsseldorf und Rattingen anschaffen gehen. Im Oktober vor zwei Jahren gelang der Frau zusammen mit ihrem niederländischen Bekannten die Flucht.

Ähnlich ist das Trio angeblich mit zwei anderen Rumäninnen verfahren. In beiden Fällen soll der 32-Jährige den Opfern eine Liebesbeziehung versprochen haben. Gestern wurde zunächst nur die Anklage verlesen.

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