Prozess: Lehrerin mit Flasche beworfen

Prozess: Die Kunststoff-Flasche eines Schülers (15) traf die 52-Jährige im Februar an der Brust. Psychisch belastet sie der Vorfall noch immer.

Düsseldorf. Die Lehrerin stand vor der Tafel, als sie eine Kunststoff-Flasche an der Brust traf. Ein Junge aus einer der hinteren Reihen hatte sie nach vorn geschleudert. Die 52-Jährige spürte einen stechenden Schmerz und rannte aufgebracht aus dem Klassenraum. Sie informierte den Schulleiter, der den 15-Jährigen wenige Minuten später für vier Tage suspendierte. Die Lehrerin zeigte den Jungen an. Am 8. September muss sich der Schüler wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Jugendschöffengericht verantworten.

Zu Beginn der Erdkundestunde hatte die Lehrerin die Schüler wie jeden Morgen gebeten, zur Begrüßung aufzustehen. Sie bat einzelne Schüler ihre Mützen abzunehmen, da schleuderte der Junge ihr die mit Wasser gefüllte Flasche entgegen. Der Schüler gibt zu, die Flasche geworfen zu haben - seine Lehrerin habe er jedoch nicht treffen wollen. Er und weitere Mitschüler hätten sich zum Spaß mit Stiften beworfen, als er die Flasche in die Hände bekam. Dass die Lehrerin dann getroffen wurde, sei "reiner Zufall" gewesen.

Der 15-Jährige ist bereits vorbestraft. Am 18. Januar wurde er wegen Diebstahls, versuchten schweren Raubs und Fahren ohne Fahrerlaubnis zu einem Jahr und vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Auch die Lehrerin wusste von der Vorstrafe. Sie habe deshalb zunächst gezögert, zur Polizei zu gehen. Wegen "psychischer Nebenwirkungen" habe sie sich dann aber doch für eine Anzeige entschieden. Psychisch belastet sie der Vorfall noch immer.

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