Prinz im Pech und High-Heel-Akrobatik

Beim Fest der Feste bekam Christian II. ein Glas Rotwein ab. 1000 Narren feierten beim schrägen Tunten-Lauf.

Diese Tunte läuft nicht nur, sie fliegt schon fast.

Diese Tunte läuft nicht nur, sie fliegt schon fast.

Foto: David Young

Wenn Andreas Mauska, Präsident der KG Regenbogen, ruft: „Tunte lauf!“, dann platzt die Nachtresidenz an der Bahnstraße aus allen Nähten und 1000 Jecken sind begeistert, die „Damen“ über den Catwalk stolzieren zu sehen. Eine atemberaubende Vorstellung lieferte Miss Jones ab: Auf 15 Zentimeter hohen Stöckelschuhen legte sie einen atemberaubenden Hüftschwung aufs Parkett. Die Haare platinblond gefärbt wie Sophia Wollersheim, der Gattin von Rotlicht-König Bert Wollersheim, und die Oberweite genauso unecht. Das Publikum johlte, und der Präsident legte sich auf den Laufsteg, um den vorbeischreitenden Tunten unter den Rock zu schauen.

Ein Vampir beim „Fe-de-Fe“ der Prinzengarde im Steigenberger Parkhotel.

Ein Vampir beim „Fe-de-Fe“ der Prinzengarde im Steigenberger Parkhotel.

Foto: David Young

Auch in diesem Jahr war Tom Bauer wieder in der Jury. Diesmal allerdings nicht stilecht in Pumps, sondern als Hoppeditz. Ihm gelang es immerhin später auch, auf 20 Zentimeter hohen Schuhen über den Catwalk zu laufen.

Und Bauer hatte knallharte Wertungskriterien. „Ich schaue natürlich nur auf die inneren Werte“, sagte er augenzwinkernd. Am meisten überzeugte die Jury Heather Punz, die mit ihrem Traum in Weiß über die Bühne stolzierte. Apropos Traum in Weiß. Den wird demnächst auch Melissa von der Tanzgruppe Fidele Sandhasen anziehen. Beim Auftritt in der Nachtresidenz fiel Tänzer Rene vor ihr auf die Knie und machte einen Heiratsantrag, den sie mit Freudentränen in den Augen annahm. Die Narren freute sich und es gab einen riesigen Konfettiregen.

Tage mit bis zu 18 Auftritten haben es für das Prinzenpaar und seine Adjutantur in sich. Doch Prinz Christian II. und Venetia Claudia ist der Terminstress nicht anzumerken. Sie haben Spaß, strahlen bis über beide Ohren und genießen ihre Zeit als Prinzenpaar — selbst wenn es auf Veranstaltungen schon mal sehr eng ist und dabei ein Malheur passiert. Wochenlang ging alles gut, bis Karnevalssamstag. Beim „Fe-de-Fe“ der Prinzengarde im Steigenberger Parkhotel geschah das, wovor jedem graut, der empfindlichen weißen Stoff trägt: ein Rotweinfleck! Jetzt traf es den weißen Umhang des Prinzen (auch „Flipper“ genannt). „Als wir von der Bühne runter durch die Menge sind, ist es passiert: Ein Glas Rotwein ist genau hinter mir runtergefallen und hat sich auf meinem Umhang entleert“, so Prinz Christian. Alle Versuche von Standartenoffizier Thommy Stelzmann, den Riesenfleck weg zu rubbeln, scheiterten.

Nach dem umjubelten Auftritt des Prinzenpaares steigerte sich die Stimmung noch, als die Guggemusiker aus der Schweiz auf die Bühne kamen. Mit einer unglaublichen Präsenz und Wucht begeisterten sie jeden.

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