Düsseldorf Pop-Up-Stores: Einkaufen mit Abenteuer-Effekt

Pop-Up-Stores sollen dem Einzelhandel neue Impulse geben. Und ein Blumenladen wird Party-Zone.

remiere in der Tannendiele: Der Blumenladen verwandelte sich Donnerstagabend für ein paar Stunden zu einer Party-Location. Dafür sorgten (v.l.) Michael Frings (Tannendiele), Michael Spreckelmeyer (Rocaille) und Benedikt Holzhinrich (Die Steakschmiede).

remiere in der Tannendiele: Der Blumenladen verwandelte sich Donnerstagabend für ein paar Stunden zu einer Party-Location. Dafür sorgten (v.l.) Michael Frings (Tannendiele), Michael Spreckelmeyer (Rocaille) und Benedikt Holzhinrich (Die Steakschmiede).

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Als Aldi im März auf dem Schadowplatz für ein paar Tage ein Blockhäuschen aufstellte, war das nicht nur einfach eine Weinprobe, sondern ein Pop-Up-Store. Und absolut trendy. Einkaufen an besonderen Orten und für begrenzte Zeit, Konsum im Abenteuer-Land. Immer mehr Düsseldorfer finden das spannend. Inzwischen kann man auch Eisdielen oder private Schwimmbäder mieten, um daraus für ein paar Stunden einen Pop-Up-Store zu machen. Und ein Blumenladen verwandelte sich Donnerstagabend für ein paar Stunden in eine Party-Zone.

Patricia Bernhardt war vor zwei Jahren eine der Ersten, die auf den Pop-Up-Zug aufsprangen: „Ich habe im Einzelhandel in einem Modegeschäft gearbeitet. Aber das war mit zu langweilig. Einen eigenen Laden konnte ich mir auch nicht leisten.“ Die Düsseldorferin setzte sich in ein Flugzeug nach Bologna und kaufte ein: „Bei Designern, direkt in Fabriken, aber auch auf Märkten. Außergewöhnliche und schöne Mode, die vor allem bezahlbar ist.“

Seitdem sucht sie mit ihrer ganz persönlichen Kollektion nach besonderen Locations. In der Hair Academy an der Ackerstraße hat Patricia Bernhardt schon verkauft, auf dem Fischmarkt und auch bei „Flingern at night“. Der Reiz sei, dass es sich um „Klamotten“ handelt, die nicht überall zu haben sind: „Das ist eben nicht der Einheitsbrei, den man im Einzelhandel bekommt. Wir müssen versuchen, die Kunden wieder zurückzugewinnen, die ihre Sachen inzwischen online kaufen. Die wollen etwas geboten bekommen. Und da sind Pop-Up-Stores eine gute Idee.“

Inzwischen ist Patricia Bernhardt auch in anderen Modegeschäften zu Gast: „Die haben begriffen, dass wir keine Konkurrenz sind, sondern neue Kunden bringen.“ Am Samstag von 11 bis 16 Uhr baut sie ihren Pop-Up-Store bei Schönert am Carlsplatz, natürlich mit vielen schicken Sachen für Damen, aber auch eine ganz besondere Herren—Kollektion: „Von Ralf Gladen, der früher Thomas Gottschalk eingekleidet hat.“

Dazu bringt Patricia Bernhardt das Rahmen-Programm mit: DJ Kaische aus Hamburg legt auf, es gibt „Jungs und Mädels-Getränke“ und wenn jemand nur zum Schwatzen kommen will, sei das auch okay: „Die Leute wollen Spaß.“

Der stand Donnerstagabend in der Tannendiele an erster Stelle, wo normalerweise Blumen verkauft werden.

Vor dem Laden an der Tannenstraße hatte die Steakschmiede ihren Grill aufgebaut, innen gab es bei der After-Work-Party Fingerfood und Weine aus dem Rocaille, die Michael Spreckelmeyer mitgebracht hatte: „30 verschiedene Weine haben wir dabei. Und dazu noch zwei besondere Biere, das „Trooper“ von Iron Maiden und das Lager von Motörhead.“

Denn der Rocaille-Chef arbeitet mit vielen internationalen Musik-Größen zusammen.

Die Pop-Up-Party im Blumenladen mit hochwertigem gastronomischen Angebot soll der Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsreihe sein, die an wechselnden Orten stattfinden wird. Das Interesse am „Tannenrausch“, so das Motto der Tanz-Party mit Live-Musik, war am Donnerstag riesengroß. Spreckelmeyer: „Die Idee ist, dass so ein Event nur einmal stattfindet. Wer das verpasst, kann es nicht nachholen.“

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