Parade für Preußen-Prinzessin

St. Sebastianer ehren Stephanie von Hohenzollern, den „Engel der Armen. Im Goethe-Museum erinnert auch eine Ausstellung an sie.

Düsseldorf. In Düsseldorf ist der Sonntag ein Gedenktag gewesen. Für Stephanie. Wie jedes Jahr legten die Schützen nach der Parade durch die Altstadt vor der Büste der Preußen-Prinzessin im Hofgarten einen Kranz nieder, gleichzeitig wurde im Goethe-Museum eine Ausstellung eröffnet.

Grund für beides war der 150. Hochzeitstag der Prinzessin Stephanie von Hohenzollern-Sigmaringen mit dem portugiesischen König Pedro V. Damals ein politischer Schachzug sondergleichen, eingefädelt von Königin Viktoria. Denn diese wollte den portugiesischen Thron weder unter habsburgischem noch unter französischem Einfluss wissen und vermittelte den Kontakt.

Als preußischer Divisionskommandeur residierte 1852-1858 Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen im Schloss Jägerhof. Dort hielt er nicht nur Hof, er unterhielt auch gute Kontakte zur Kunstakademie und den Repräsentanten der Stadt.

Tochter Stephanie war zudem häufiger Gast bei den Schwestern des Theresiehospitals und entwickelte dabei ein soziales Engagement, das die Prinzessin in die Nähe eines Theodor Fliedner und einer Florence Nightingale rückte. In Düsseldorf wurde sie als "Engel der Armen" verehrt, in Lissabon heißen angeblich gar Krankenhäuser "Estefania".

Zur Hochzeit schenkten die Bürger der scheidenden Prinzessin ein Erinnerungsalbum mit Stadtansichten, Szenen aus dem gesellschaftlichen und religiösen Leben (darunter ein Bild vom Martinszug) - gemalt von Künstlern der Düsseldorfer Malerschule. Als Kopie kehrt dieses Album - in Portugal im alten Königsschloss wie ein Schatz gehütet - ins Goethe-Museum zurück. Und damit in ihr altes Schloss.

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