Düsseldorf Oktoberfest unter der Brücke ist ein Hit

Kult-Veranstaltung der Niederkasseler Schützen begeisterte 2500 Gäste.

Düsseldorf: Oktoberfest unter der Brücke ist ein Hit
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. „Das Niederkasseler Oktoberfest gehört zu Düsseldorf wie die Prinzenkürung und die große Kirmes. Es ist ein gesellschaftliches Ereignis geworden.“ So tönte der neue Schützenchef Thomas Damm im karierten Hemd und in Trachtenhose bei der Begrüßung der 2500 Gäste im Festzelt unter der Theodor-Heuss-Brücke. Das Publikum bezeichnete er als „glückliche Kartengewinner“, waren doch die Tickets beim Online-Verkauf am 1. Mai nach zwei Minuten ausverkauft. „Miss Oktoberfest“ Stefanie Pulm hatte diese Meisterleistung mit dem zweiten Geschäftsführer der Schützen, Kersten Schmalbach, vollbracht. Er hatte ein Extra-Programm mit Daten und Adressen ausgetüftelt.

Trotz der Großveranstaltung wirkte das Fest sehr privat. Thomas Damm bützte als erstes seine Frau Britta, als Dank für die geleistete Arbeit. Unter ihrer Regie war die Riesen-Fete in den vergangenen zehn Jahren zur wichtigsten Veranstaltung im linksrheinischen Brauchtum geworden. Angela Erwin, Tochter des verstorbenen Oberbürgermeisters Joachim Erwin, sprach von einem „großen Familienfest, wo man seine Freunde trifft.“ Das designierte Prinzenpaar Christian Erdmann und Alina Kappmeier kam erstmals nach Niederkassel, versprach aber sofort wiederzukommen.

Gab sich die Damenwelt bei der Premiere vor zehn Jahren im Dress-Code noch urig und fast schon jeck, so kleidete sie sich diesmal ausgesprochen schickt. Venetia trug ein Paillettenkleid mit Taftschleife, Angela Erwin ein elegantes Abend-Dirndl. Nur Oberbürgermeister Thomas Geisel legte keine Lederhose an.

Er war wenige Minuten zuvor auf dem Flughafen gelandet, vom Kurzbesuch aus Palermo. Es war der erste Auftritt eines OB auf den Düsseldorfer Wies’n. Er habe nie gedacht, dass es in Düsseldorf so viele Lederhosen und fesche Dirndl gibt. Als er beim Fassanstich merkte, dass er kein Altbier, sondern „Wies’n“-Bier vor sich hatte, erklärte er mit leicht ironischem Ton: „Immerhin, hier ist die Maß voll“ und spielte damit auf die nicht immer korrekt gefüllten Bierkrüge in München an. Sein Wunsch ans Volk: „Lassen Sie es ordentlich krachen.“

Das nahm Regimentskönig Thilo von Tongelen allerdings allzu wörtlich und schlug den Hammer derart temperamentvoll ins Fass, dass man meinte, er werde gleich den gesamten Behälter zertrümmern. Das frisch gezapfte Bier zischte über den Tisch.

Dann aber ging es erst richtig los, im Beisein des CC-Präsidenten Michael Laumen, des Präsidenten der Prinzengarde Rot-Weiss, Michael Schweers, sowie des Stadtkönigs Reiner Neuroth mit Königin Ute. Marco Bensen und Thomas Krause vom Melia-Hotel tischten allein 900 geschmorte Haxen auf. Dazu spielte die neu georderte Band Albfetza aus dem Alb-Donau-Kreis.

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