„Ohne die Ehrenamtlichen wäre die Altenarbeit nicht zu schaffen“

Petra Wienß bietet im Zentrum plus in Gerresheim sogar ein Fest für Senioren zu Weihnachten an. Ihre Einrichtung ist beispielhaft.

„Ohne die Ehrenamtlichen wäre die Altenarbeit nicht zu schaffen“
Foto: Michaelis

Düsseldorf. Petra Wienß gehört zu den Initiatorinnen von Zentrum plus. Seit 2003 leitete sie eine Begegnungsstätte in Gerresheim, aus der 2007 ein Zentrum plus an der Straße Am Wallgraben wurde.

Frau Wienß, worin liegt der Unterschied zwischen einer Begegnungsstätte und dem Zentrum plus?

Wienß: Unsere Begegnungsstätte war ökumenisch, sie wurde von der Diakonie geleitet und von der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde vor Ort unterstützt. Jetzt unterstützt die Stadt, aber nicht zu hundert Prozent. Wir Wohlfahrtsverbände müssen immer zuzahlen.

Warum kümmern Sie sich um ältere Menschen?

Wienß: Ich habe vorher in einem Altenheim der Diakonie in Benrath gearbeitet und gemerkt, dass man die Situation von pflegenden Angehörigen erleichtern muss.

Sie haben sich früh den Demenzkranken gewidmet. Was haben Sie getan?

Wienß: Wir haben die Schulung entwickelt, die heute vom Demenznetz Düsseldorf organisiert wird. Begegnungsstätten waren für ältere, aber rüstige Menschen gedacht. Die Angehörigen wussten herzlich wenig über Demenz.

Sie tun viel im Zentrum plus. Was ist mit dem Mittagstisch?

Wienß: Den gibt es nicht überall. Wir machen ihn montags bis freitags. Durch das „Netz gegen Armut“ können auch Menschen mit wenig Geld bei uns essen. Wir feiern selbst Weihnachten mit Senioren.

Sie haben die Fotokiste entwickelt. Was ist das?

Wienß: Wir steckten alte Fotos in eine Kiste, anhand derer die Menschen ihre Erinnerungen wachrufen konnten. Dabei machten auch Vereine mit.

Und der erste Seniorentag?

Wienß: Der wurde in Gerresheim schon in den 1990er Jahren eingeführt. Unsere Veranstaltung ist die größte, und sie wird am besten besucht. Wir wollen damit auch dem Bild vom alten Menschen entgegenwirken. Jeder meint ja, nur die anderen seien alt.

Die erste Idee war ja, Ehrenamtliche zu aktivieren. Gibt es sie noch?

Wienß: Allein bei uns in Gerresheim sind über hundert Ehrenamtliche tätig. Sie machen kreative und sportliche Angebote, organisieren Gedächtnistraining und Ausflüge. Die Arbeit wäre ohne Ehrenamtliche nicht zu leisten.

Arbeiten Sie auch mit anderen Wohlfahrtsverbänden?

Wienß: Ja, wir arbeiten in der Stadtbezirkskonferenz. Dort stellen wir ein Motto auf, um einsame Menschen zu erreichen, die sich nicht mehr vor die Tür wagen.

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