Oberbilker Allee: Baustart im Herbst

Letzte Hürden auf dem Areal des alten toom-Baumarkts sind beiseite geräumt.

Oberbilker Allee: Baustart im Herbst
Foto: Melanie Zanin

Ende 2013 hatte Karl-Heinz Petzinka, der zugleich Rektor der Kunstakademie ist, mit einer Investorengruppe das 6000 Quadratmeter große Areal an der Oberbilker Allee 51 bis 55 mitsamt der Ecke Ringelsweide gekauft. Bisher geschah nichts. Lediglich ein Rewe-City-Markt siedelte sich an. Mit großer Verzögerung von über vier Jahren kommt jetzt die Baugenehmigung. Sie wurde gestern dem Investor mündlich mitgeteilt. Sobald sie schriftlich vorliegt, kann die 12 000 Quadratmeter große Nutzfläche ab Spätherbst bebaut werden.

15 Prozent der Grundstücksfläche müssen laut Bebauungsplan mit dem natürlichen Boden verbunden sein. Das sind 900 Quadratmeter. Die Pflanzen, auch diejenigen auf den begrünten Dächern, müssen genau nachgewiesen werden. Das ist erst jetzt geschehen. Auch die Erlaubnis, den Trafo auf dem Bürgerteig zu installieren, wird akzeptiert Es entstehen 63 Wohnungen, acht Reihenhäuer und jede Menge Gewerbe- und Büroflächen.

Petzinka hätte am liebsten noch 2013 sofort losgelegt. Das ging jedoch nicht, weil die Firma Lidl im Hintergelände der Oberbilker Allee 61 erweitern wollte. Um dies abzuwehren, gab es 2014 einen Baustopp und einen Aufstellungsbeschluss für den B-Plan. Die Ziele der Stadt und die des Investors gingen jedoch auseinander.

Die Stadt plädierte für eine Blockrand-Bebauung und eine Begrünung des Innenraums. Dazu hätte man den gesamten Komplex einschließlich Tiefgarage abreißen müssen. Die Mieter der Hausnummer 55 hätten sich eine neue Bleibe suchen müssen. Petzinka aber wollte einige Häuser stehenlassen und sanieren. Er will zwischen Bestand, Abriss und Neubauten ein spannendes Quartier entwickeln, zum Wohnen und Arbeiten, mit Gewerbe und mit Lofts.

Die Zusammenarbeit war bestens. In großen Runde wurden die Wünsche der Anlieger ermittelt. Petzinka: „Senioren wollten Einkaufsmöglichkeiten. Die Bezirkspolitiker wünschten sich einen Drogeriemarkt und einen Biomarkt. Der Mietvertrag mit dm ist unterschrieben. Der Biomarkt kommt nicht.“

Nummer 55: Das äußerste Gebäude im Komplex ist inzwischen saniert. Die kleinen Mietwohnungen zu preisgedämpften Mieten sind begehrt. Im Erdgeschoss gibt es den City-Rewe, er hat 700 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Nummer 53: Dieses Gebäude wird abgerissen. Dort befand sich einst im Erdgeschoss der toom-Baumarkt. Stattdessen wird ein Neubau mit sieben Geschossen errichtet, als Wohnhaus, mit dm im Erdgeschoss sowie mit 17 Sozialwohnungen und 22 frei finanzierte Wohnungen in den oberen Etagen.

Zwischen den Häusern 55 und 53 befindet sich die Einfahrt in die Tiefgarage sowie die Zufahrt zum Grundstück. Sie bleibt.

Nummer 51: Die alte Villa war Sitz der Molkerei Leeschenhof. Dort wohnte der Direktor. Petzinka ist hell begeistert über die Messingtüren, die Vertäfelungen, die Details aus den 1920er Jahren. Der zweigeschossige Bau mit 400 Quadratmetern wird aufgemöbelt und mit begrünter Dachterrasse.

Ecke Oberbilker Allee/Ringelsweide: Dieser Komplex mit zwei großen Hallen wird abgerissen. Es entsteht nur noch eine neue Halle, gleichfalls mit fünf Meter hohen Räumen für Gewerbe. Dem Wunsch der Bezirksvertretung entsprechend kommt auf die Halle ein Biergarten.

Um den Biergarten zu erreichen, werden zwischen alter Villa und neuer Halle vier Übersee-Container gestapelt, deren Böden ausgeschnitten und Treppenhaus mit Aufzug eingebaut.

Ringelsweide 3: Auf die zwei Geschosse kommen drei Büro-Etagen mit Außenterrassen. Auf die Büros wird eine Platte gelegt, für drei Reihenhäuser mit Spitzdach.

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