Düsseldorf Notfallseelsorge - „Wir sind ein bisschen stolz darauf“

40 Ehrenamtler hat die Düsseldorfer Notfallseelsorge jetzt — für 250 Einsätze im Jahr.

Düsseldorf: Notfallseelsorge - „Wir sind ein bisschen stolz darauf“
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Sie leisten Erste Hilfe für die Seele: Das Team der gut 40 ehrenamtlichen Notfallseelsorger in Düsseldorf. „Wir hatten einige Abgänge — deshalb sind wir sehr froh über die Verstärkung“, erklärte Christoph Dörpinghaus, als er jetzt die zehn neuen Mitglieder begrüßen durfte. Denn in Düsseldorf stehen Notfallseelsorger an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung — zu rund 250 Einsätzen werden sie gerufen. Und: „Wir fahren zunehmend zu zweit zum Einsatz“, sagt Dörpinghaus. „Das ist entlastend für die eigene Psyche der Seelsorger.“ Schließlich kämen alle anderen auch zu zweit: Polizei, Rettungskräfte, Bestatter. Und: „Auch in Düsseldorf gibt es Ecken, wo man selbst als Mann nicht gern allein auf der Straße ist.“

Dass immer ein Notfallseelsorger mit einem Jahr Schulung bereit steht für den Ernstfall, ist lange nicht selbstverständlich in Deutschland. „Wir sind schon ein bisschen stolz drauf, wie umfangreich wir ausbilden — und wie viele wir sind“, sagt Olaf Schaper — er für die evangelische und Dörpinghaus für die katholische Kirche organisieren die Notfallseelsorge als Hauptamtler ökumenisch. In der Landeshauptstadt habe man „ein hohes Niveau“ erreicht.

Nach dem German-Wings-Absturz gab es geradezu eine Flut von rund 50 Bewerbungen um die Ehrenämter als Notfallseelsorger. Schaper glaubt, dass die Arbeit bekannter geworden ist. Allerdings: „Männer sind Mangelware“, sagt Schaper. Unter den zehn neuen Notfallseelsorger etwa sind nur zwei Männer.

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